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19. Juli 2010 / 10:49 Uhr

Darabos Sparwut machte die Eurofigther richtig teuer

Dass der Zivildiener und „Eurofighter-Fighter“ Norbert Darabos 2007 von Kurzzeit-Kanzler Gusenbauer zum Verteidigungsminister gemacht wurde, war dessen Dank für den erfolgreichen Wahlkampfmanager 2006, an dessen Lizitationsstrategie (z.B. Verlängerung der „Hacklerregelung“ für pragmatisierte Beamte, die frühzeitig in Pension gehen wollen) die österreichischen Steuerzahler noch lange zu kiefeln haben werden.

Kommentar von Unzensurix

Darabos sollte die Gelegenheit bekommen, sein Versprechen umzusetzen, den Eurofighter-Kauf rückgängig zu machen. Dabei musste er aber widerwillig eingestehen, dass ein anderer Abfangjäger nicht billiger zu haben war. Dennoch glaubte er, er könne das Versprechen zumindest teilweise halten: Er reduzierte sowohl die Stückzahl als auch die Leistungsfähigkeit. Er beschaffte – entgegen aller Warnungen – Flieger der ausgelaufenen Tranche 1 unter Ausschluss der Aufrüstoption auf den bereits eingeführten Typ 2. Für 15 Stück davon bezahlte er zwar etwas weniger als für 24 Stück der modernsten Version, aber dennoch weit zu viel (wie schon damals aus dem Umfeld des Lieferanten hinter vorgehaltener Hand hämisch zu hören war). Und er nahm in Kauf, dass die Wartung weit teurer wurde, weil die Ersatzteile nun nur als Sonderanfertigungen lieferbar waren.

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Heute werden die letzten Stücke des Typs 1 von den Streitkräften moderner Armeen (wie z.B. Italien) bereits ausgemustert, ins Museum gestellt oder an militärische Habenichtse geliefert – Rumänien bekommt diese derzeit zum Okkasionspreis, weil sie schon lange nicht mehr in Produktion sind. Darabos aber kaufte sie trotzdem. Dass sie nicht allwettertauglich sind und auch nicht nachtkampffähig, wird er ebenso wegdiskutieren wollen wie die teure Sinnlosigkeit des Grenz-Assistenzeinsatzes.

Der Fehler lag nicht in der Grundsatzentscheidung der schwarz-blauen Regierung für einen hochmodernen, vielseitig einsetzbaren Abfangjäger, sondern in der rein politisch motivierten Vertragsänderung auf einen abgespeckten Prototypen, dessen Ablaufdatum bekanntermaßen schon vor dem Lieferzeitpunkt lag. Das ist die unverzeihliche Dummheit eines erfolgreichen Parteisekretärs, der unbeleckt zum völlig unvorbereiteten Heeresminister hochgelobt worden ist.

Da mittlerweile sogar die SPÖ Darabos’ Unfähigkeit als Verteidigungsminister erkannt hat, gab ihm Faymann eine geeignetere Spielwiese: das Sportministerium. Dafür hat er sich auch ein hübsches Logo anfertigen lassen, während nebenher das Heer immer tiefer in die Krise schlittert.

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