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24. Juli 2010 / 08:34 Uhr

Immer mehr Gewalt: Wer schützt die Polizei?

Trotz der anhaltenden Propaganda über friedliches Zusammenleben und dem Wunschbild der perfekten Integration entwickeln sich in deutschen Städten sogenannte Problemviertel, wie deutsche Zeitungen ungläubig berichten, zu wahren Pulverfässern. Die Polizei sieht sich zunehmend nicht nur als machtlos, sondern schlichtweg in Gefahr. Wird die Regierung ihre Fehler eingestehen oder weiter schweigen und idealistische Hoffnungen verkünden?

1. Mai in Berlin-KreuzbergIn Berlin spielen sich traurige Szenen ab: Nachdem ein unter Alkoholeinfluss stehender Aggressor zwei Beamte, die eigentlich einen Ladendieb stellen sollten, mit einer abgebrochenen Glasflasche bedroht und auch auf mehrfache Warnungen nicht reagiert´hatte, mussten die Polizisten ihr Leben durch einen Schuss ins Bein des Angreifers schützen. In kürzester Zeit sammelten sich daraufhin bis zu 100 Menschen um die Polizisten – von der Berliner Morgenpost in üblich liebevoller Weise als "Schaulustige" betitelt – die zunehmend aggressiver auf die Polizisten reagierten, sie anschrien und bedrohten. Erst ein Aufgebot 30 zusätzlicher Sicherheitskräfte konnte die Lage langsam unter Kontrolle bringen. Berlins Polizeipräsident sieht in der Art dieses Zwischenfalls "keine neue Qualität der Gewalt gegen Beamte" – es bestätige vielmehr einen schon seit längerer Zeit beklagten Trend. Schon traditionell gefährdet ist die Berliner Polizei, wenn Linksextremisten loslegen wie etwa am 1. Mai (Foto aus Kreuzberg).

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Auch in anderen Städten stehen Polizisten vor unlösbaren Problemen: Die deutsche Polizeigewerkschaft verlangt nun in Nordrhein-Westfalen den Einsatz türkischer Polizisten, die – mit eigenen Uniformen ausgestattet – in den Problemvierteln gegen ebenfalls türkischstämmige Jugendliche zum Einsatz kommen sollen. Natürlich sei dieser Vorschlag keinesfalls als eine Art Kapitulation der deutschen Polizei zu verstehen. Der Vorsitzende stellte jedoch fest, dass "es so nicht weiter geht" und möchte deshalb den Einsatz fremder Polizisten ausprobieren: "Vielleicht ist das ein probates Mittel". Die Verzweiflung spiegelt sich in seinen Worten wieder.

Jeder vierte Polizist ist Opfer von Gewalt

Seit 2005 steigt die Anzahl verletzter deutscher Polizisten steil an: Die Anzahl derer, die nach einem Angriff sieben Tage oder länger dienstunfähig waren, ist um 60 Prozent gestiegen. Allgemein wurde jeder siebte Polizist mit einer Waffe bedroht, jeder vierte geschlagen oder getreten. Diese explosionsartig zunehmende Respektlosigkeit gegenüber Polizisten ist ein Armutszeugnis für die deutsche Politik – doch wie reagiert diese darauf? Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) fordert unter anderem eine Verschärfung des Strafmaßes bei Übergriffen auf Polizeibeamte – die zuständige Jusizministerin lehnt dies jedoch ab. So beschränken sich die Maßnahmen gegen die eskalierende Bedrohung in Berlin auf bessere Schutzausrüstung und Fortbildungen für die Polizisten – ob dies die Anzahl der Angriffe mindert? – sowie "Gewaltprävention durch Aufklärungsarbeit an Schulen". Die Politik reagiert auf Hass und Gewalt also mit der üblichen liebevoll-hoffnungsvollen Vorstellung des idealen Zusammenlebens.

Foto: Eilmeldung

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