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31. Juli 2010 / 11:36 Uhr

Griechenland im Würgegriff des IWF

Das Mediengetöse um Griechenland hat nachgelassen, doch die Probleme des Landes verschlimmern sich zusehends. Die Tank- und Lastwagenfahrer des beinahe bankrotten Landes befinden sich im Streik, die Treibstoffversorgung ist zusammengebrochen. Der Streik legt die Wirtschaft lahm, tausende Touristen kommen nicht mehr vom Fleck und sitzen fest.

Seit den 70ern besteht in Griechenland im Bereich des Transportwesens faktisch ein Monopol. Seit gut 25 Jahren wurden kaum mehr Lizenzen zum Betrieb von Lastwagen mehr vergeben. Das muss die Regierung jetzt ändern. Die Abschaffung dieses Systems war  eine der Bedingungen, um an Kredite der Europäischen Union und des IWF zu gelangen. Für die Wirtschaft wären mit dieser Änderung wesentlich geringere Transportkosten verbunden, für Lastwagenfahrer hätte dies Lohnsenkungen zur Folge. Deshalb wird gestreikt.

Ministerpräsident Papandreou betätigte sich notgedrungen – allerdings ohne Erfolg – als Streikbrecher der besonderen Art: Er berief sämtliche Tank- und Lastwagenfahrer zum Militär ein. Dann sollten diese per Befehl gezwungen werden, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Die Fahrergewerkschaft ließ bereits ausrichten, dass man den Streik, Einberufung und Befehle hin oder her, fortführen werde.

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Doch leider hat die Regierung noch ganz andere Probleme, sie befindet sich jetzt fest im Würgegriff des IWF. Der Finanzminister hat zwar Erfolge vorzuweisen; das Budgetdefizit konnte durch Ausgabenkürzungen im Vergleich zum Vorjahr beinahe halbiert werden. Doch die Einnahmen blieben weit hinter den Erwartungen zurück, und die Wirtschaft wird weiter schrumpfen. Griechenland braucht im September weitere neun Milliarden Euro, sonst droht  erneut die Pleite. Es bleibt der Regierung keine andere Wahl, als den Musterschüler zu spielen und allen Forderungen unterwürfig nachzukommen. Der Internationale Währungsfonds und seine „Experten“ haben das Land auf unabsehbare Zeit fest im Griff.
 

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