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14. August 2010 / 09:06 Uhr

Folgt dem Rauchverbot das Rauschverbot?

Selbst wenn sich Österreich noch ein wenig wehrt, eines ist klar: Das Rauchverbot in allen öffentlichen Bereichen ist auch hierzulande nur noch eine Frage der Zeit. Weitere Maßnahmen wie Verteuerungen von Tabakwaren, das „Einheitspackerl“ oder grausige Warnhinweise sollen den Rauchern zusätzlich die Lust auf Tabakgenuss vermiesen. Am Ende könnte ein komplettes Verbot stehen. Doch das ist wohl nicht das Ende der Beschränkungen, denn ein neuer Feind ist bereits ausgemacht: der Alkohol.

Ähnliche Vorgehensweise

Bier und ZigarrenDer Weg zum nüchternen Europa scheint bereits vorgezeichnet, auch wenn das noch kaum jemand zugeben will. Der erste Schritt nennt sich „Verbraucherinformation“ und „Verantwortungsvolle Werbe- und Marketingaktivitäten“ und geht bereits auf das Jahr 2006 zurück, als EU-Kommissar Markos Kyprianou den Stein ins Rollen brachte. „Verbraucherinformationen“ auf Alkoholflaschen werden vermutlich den Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen ähneln, während es sich bei dem zweiten Punkt nur um Werbeeinschränkungen und – verbote handeln kann.

Auch die zweite Welle wurde bereits angekündigt: Die EU-weite Anhebung des Schutzalters auf 18 Jahre – Jugendliche Komatrinker bieten dafür einen willkommenen Anlass. Aufklärung an Schulen könnte dabei eine begleitende Maßnahme sein, wie dies die Deutsche Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans bereits ankündigte.

Da derartige Maßnahmen bereits im Kampf gegen die Raucher ihre Wirkungslosigkeit beweisen haben, bleiben nur noch zwei Auswege: Massive Preissteigerung durch Steuererhöhungen möglicherweise gemeinsam mit einem staatlichen Alkoholmonopol sowie Verkaufs- und Ausschankverbote. Ersteres ist in Skandinavien bereits umgesetzt: Je mehr Alkohol im Getränk, desto höher die Steuerklasse; jeder Nordlandtourist kann verwundert auf dortigen Speisekarten die Biere nach Steuerklassen sortiert sehen, Preise stark ansteigend.

Ein Verkaufsverbot ist derzeit in Baden-Württemberg im Probelauf: nach 22.00 Uhr darf in Tankstellen und Supermärkten kein Alkohol mehr verkauft werden.

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Schöne Neue Welt ohne Alkohol

Wo all das hinführen könnte hat Peter Richter in der FAZ ausführlich dargelegt: nämlich zum totalen Alkoholverbot. Wenn der Bürger selbst nicht für seine Gesundheit sorgt, dann muss es eben der Staat oder die EU für ihn übernehmen. Führt der Weg also in die „Schöne Neue Welt“ ohne Alkohol? Wohl kaum, auch wenn so mancher EU-Bürokrat davon träumen mag. Selbst wenn die staatliche Obrigkeit Alkohol verbietet, so hat die Geschichte gezeigt, dass derartige Verbote einerseits sofort massiv unterlaufen werden und andererseits nicht lange halten. Ist es also an der Zeit, sich seine private Hausbrennerei in den Keller zu stellen? Jetzt noch nicht, in 10 Jahren vielleicht schon.

Foto: Peter Fenge / Pixelio.de

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