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EU

23. August 2010 / 07:59 Uhr

Roma-Heimreise: Priester wünscht Sarkozy den Tod

Ungeachtet internationaler Kritik setzt Frankreich die Abschiebungen von Roma und Sinti rumänischer und bulgarischer Herkunft fort. Zuletzt wurden 216 Roma nach Rumänien ausgeflogen, weitere 160 werden am kommenden Donnerstag folgen. Rund 79 Prozent der französischen Bevölkerung befürworten laut Umfragen die Abschiebungen.

In einem Brief an Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy protestiert Rumäniens „Roma-König“ Florin Cioaba aus Hermannstadt unterdessen gegen die Ausweisung. Der Staatschef verstoße gegen das EU-Prinzip der Freizügigkeit und wolle auf Kosten der Roma politisch punkten, heißt es darin.

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Heftigere Geschütze fährt Bruder Arthur, Priester aus Lille, auf. Er betet dafür, dass Sarkozy einen Herzinfarkt bekommt. „Ich bitte um Vergebung, doch ich bete dafür, dass Sarkozy einen Herzinfarkt bekommt. Ich weiß nicht mehr weiter – mir ist klar, dass das nicht okay ist“,  sagte er am Sonntag vor Journalisten. Der 71-Jährige sprach von einem regelrechten Feldzug, der seit drei Monaten gegen die Minderheit geführt werde.

Die Wogen zu glätten versucht der bulgarische Botschafter in Paris, Martin Raikow, der seine Landsleute offenbar besser kennt, als es manche empörte Linkspolitiker tun. Er rief dazu auf, die Abschiebungen einer begrenzten Anzahl von bulgarischen Roma, die sich illegal in Frankreich aufhalten, nicht zu dramatisieren“. „Ich finde die artifizielle und haltlose Dramatisierung einer durchaus natürlichen Praxis nicht zulässig. Es gibt nicht Normaleres, als dass ein Mitgliedsland der Europäischen Union zu erreichen versucht, dass die Gesetze respektiert werden, einschließlich der europäischen Normen“, so Raikow. Die linke bulgarische Oppositionszeitung „Sega“ hatte die französischen Maßnahmen zuvor als „die größte offizielle Massendeportation in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg“ bezeichnet.

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