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23. August 2010 / 19:07 Uhr

Rapper Nazar: Mütter ficken, SPÖ wählen und den 11. September feiern

HC Heinz kuck uns an
HC Wir bereichern dein Land
HC Kuck ich spuck auf dein Verein
Und fick ich deine Mutter ist dein Blut auch wieder rein

So reimt der Rapper Nazar, mit bürgerlichem Namen Ardalan Afshar, vor sich hin. Der Brachial-Poet, der aus dem Iran stammt und in Wien-Favoriten lebt, ist zwar schon einige Jahre älter als das rappende Liebkind der Wiener SPÖ, das HC Strache jüngst in einem Song den gewaltsamen Tod gewünscht hat, Nazars Texten merkt man das aber gar nicht an.

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Doch hinter den spätpubertären Gewaltsprüchen wirkt der 26jährige ideologisch gefestigt. Islamistischer Terror ist für ihn allemal ein Grund zum Feiern, wie er in seinem Song "Präsidentenwahl" zum Ausdruck bringt:

Kids lachen, würd dich gerne schlagen bis zum blut
doch die Tränen meinter Mutter Junge lassen dies nicht zu
es tut mir leid maman, doch ich werd mich nicht ändern
ich bleibe Straße, feier weiterhin den 11. September

An Nazars Lippen hingen unlängst auch die Reporter von Rap.de. Unter dem Titel "Wählen gehen statt Döner kaufen" kommt dann auf Seite 7 für alle, die bis dahin durchgehalten haben, die politische Vision des Rappers, die freilich mit dem Wahlrecht wenig zu tun hat:

Viele in Österreich belächeln HC Strache noch. Ich wünsche mir manchmal, dass in Österreich ein bisschen eine Mentalität wie in Frankreich herrschen würde, dass die dann wirklich komplett Mütter ficken auf der Straße. Aber da herrscht einfach die Mentalität: Es geht uns ja allen so gut in Österreich und es ist mir scheißegal, was der Politiker labert, denn es geht mir ja so gut und ich hab meine Papiere. Deshalb wird einfach nichts dagegen unternommen.

Mütter ficken dürfte überhaupt so eine Art Lieblingsbeschäftigung des jungen Sterns am Gesangshimmel sein – alle außer der eigenen versteht sich, denn, so Nazar im "Standard":

"Ich bin Moslem, ich habe vor niemandem mehr Respekt als vor meiner Mutter."

Was die nette Standard-Reporterin gleich zum Anlass nahm festzustellen, dass Nazars derbe Sprache keine Rückschlüsse auf sein Frauenbild zuließe. Überhaupt gewinnt der Leser dort den Eindruck, er sei so etwas wie ein Musterbeispiel gelungener Integration. Das findet wohl auch die Wiener SPÖ, spätestens nach diesem Satz:

An einer roten Musik-Aktion wollte sich Nazar nicht beteiligen, wählen will er aber jedenfalls die Sozialdemokraten, denn: "Man muss Strache als Bürgermeister verhindern!"

Peko Baxant mit Laura RudasUnd so legt sich Peko Baxant, Jugendsprecher und Landtagsabgeordneter der Wiener SPÖ (im Bild mit Laura Rudas), auf seiner Webseite gleich mächtig ins Zeug für Nazar und fordert, dass man seine Musik endlich im österreichischen Radio spielen soll, vor allem im ORF – wegen des verfassungsrechtlichen Bildungsauftrags, versteht sich, denn:

Nazar steht für echte Streetcredibility und künstlerische Qualität.

Recht glaubwürdig dürfte er vor allem aufgetreten sein, bevor er für einige Wochen in Untersuchungshaft landete, weil ihm ein bewaffneter Raubüberfall vorgworfen wurde. Dabei war die Sache doch ganz harmlos, wie sein Anwalt damals gegenüber der Zeitung "Österreich" schilderte:

"Im Zuge der Auseinandersetzung hat mein Mandant eine Pistole gezogen und den anderen damit geschlagen. Er hat ihn auch bedroht", so der Rechtsbeistand des Musikers. (…) Jetzt sei der Rapper natürlich erleichtert, dass ihm ein Verfahren wegen schweren Raubes erspart bleibt: "Bei einer Verurteilung wären fünf Jahre Haft die Mindeststrafe gewesen!" Die Staatsanwaltschaft wird gegen den 25-Jährigen in den kommenden Wochen vermutlich einen Strafantrag wegen gefährlicher Drohung einbringen. Im Fall eines Schuldspruchs ist von einer Bewährungsstrafe auszugehen.

Ob es zur dieser Bewährungsstrafe überhaupt kam oder der Fall von der Justiz einfach unter "Streetcredibility" eingeordnet und eingestellt wurde, ist nicht bekannt. Und überhaupt gelten für Nazar andere Regeln, wie er in seinem Lied "Kinder des Himmels" singt, das dem Jungroten Baxant so sehr gefällt, dass er es gleich auf seine Seite gestellt hat:

Wenn Dir was zustößt junge Bist Du selbst schuld,
denn es gibt Regeln die stehn nicht im Gesetzbuch.
Und wenn Du Stress suchst bist Du hier am rechten Ort,
doch Du musst wissen man das stärkste hat das letzte Wort.

Lieder, wie sie das Leben so schreibt in Favoriten – Häupl und der SPÖ sei's gedankt!

Foto: SPÖ Presse und Kommunikation

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