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25. August 2010 / 04:24 Uhr

Schakfeh: Islam-Präsident fast ohne Mitglieder

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Anas Schakfeh, will ein Minarett pro Bundesland. Derzeit gibt es schon vier Moscheen samt Minarett: in Wien (siehe Foto), Bad Vöslau (NÖ), Telfs (Tirol) und Saalfelden (Salzburg). Drei werden vom Verein ATIB betrieben, die Wiener Moschee von einem arabischen Verein. Allerdings wünscht sich Schakfeh eine Moschee in jeder Landeshauptstadt.

MoscheePikanterweise brüstet sich der IGGiÖ-Präsident, 500.000 Muslime zu vertreten. Laut Günther A. Rusznak, Präsident des Islamischen Informations- und Dokumentationszentrums Österreich (IIDZ-Austria), sieht das ganz anders aus. In einem Beschwerdeschreiben an Bildungsministerin Schmied sprach er von weniger als 300 eingetragenen Mitgliedern. Rusznak stellt klar, dass die IGGiÖ nicht eine einzige Moschee betreibt. Kürzlich hat er den Verfassungsgerichtshof angerufen, weil die Errichtung der Religionsgemeinde und die Verfassung der Islamischen Glaubensgemeinschaft rechtswidrig zustande gekommen seien.

Medien berichteten in jüngerer Vergangenheit immer wieder über tiefe Gräben innerhalb der Muslime in Österreich. Große Gruppen von Muslimen – insbesondere die rund 60.000 gemäßigten Alleviten, aber auch die meisten Schiiten – wollen mit der IGGiÖ nichts zu tun haben. Schakfeh und seine Kollegen versuchen derzeit fieberhaft, Mitglieder zu finden, um heuer zumindest halbwegs repräsentative Wahlen zustande zu bringen. Tatsächlich ist die Glaubensgemeinschaft nicht mehr als ein Potemkin’sches Dorf, mit dessen Hilfe es Schakfeh und seinen Freunden allerdings gelungen ist, millionenschwere Förderungen durch den Staat zu lukrieren und islamische Religionslehrer in staatlichen Schulen zu bestimmen.

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Schakfeh, so sagt er jetzt wiederholt, hofft auf eine Zeit, in der es das Normalste der Welt sein wird, wenn in jedem Bundesland eine Moschee steht, die als solche auch erkennbar ist und man über Minarette nicht zu diskutieren brauche. IIDZ-Präsident Rusznak spricht sich gegenüber der Neuen Freien Zeitung hingegen dezidiert gegen Minarette aus. Es würden schöne moderne osmanische Gebäude genügen: „Der Islam soll zeigen, dass er im 21. Jahrhundert angekommen ist.“

Dass eine Deutschpflicht vor Zuwanderung nicht machbar sei, wie Schakfeh betonte, stößt bei Rusznak ebenfalls auf Unverständnis. Er meint angesichts der Tatsache, dass selbst nach 40 Jahren noch immer zahlreiche Österreicher gegenüber dem Islam Bedenken haben: „Da hat die Islamische Glaubensgemeinschaft versagt!“

Foto: Nérostrateur

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