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3. September 2010 / 07:56 Uhr

Geprügelter Mittelstand finanziert das halbe Land

Die Bundesrepublik Deutschland gilt ebenso wie Österreich als Hochsteuerland. Schließlich muss der soziale Wohlfahrtsstaat irgendwie finanziert werden. Doch von wem wird er finanziert? Großteil von gerade zehn Prozent der Bevölkerung. Diese "Einkommensoberschicht" leistet satte 53 Prozent des gesamten Steueraufkommens. – Tendenz weiter steigend.

Der in vielen Diskussionen herumgeisternde "Spitzensteuersatz" wurde 1958 eingeführt und galt damals für Einkommen, die dem 21-fachen des Durchschnittseinkommens entsprachen. Über die Jahre hat sich diese Bemessungsgrundlage dramatisch nach unten entwickelt. Heute darf sich bereits "Spitzenverdiener" nennen – und die entsprechenden Steuern abführen  -, wer das 1,8-fache des Medianeinkommens auf seinem Gehaltszettel findet. Im Vergleich dazu: Die untere Hälfte der Einkommensbezieher sorgt für acht Prozent des Steueraufkommens.

Doch es bleibt nicht bei diesem gravierend ausgeprägten Missverhältnis, es verschlimmert sich. Denn noch haben die Sozialabgaben keine Berücksichtigung gefunden. 28 Millionen Beschäftigte unterliegen einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis und schultern den Löwenanteil der zu leistenden Abgaben in der Höhe von jährlich 380 Milliarden Euro. Etwa 20 Prozent des Bruttolohnes eines Normalverdieners wandern in die leeren Kassen der Sozialversicherung. Kein Wunder, wenn Netto von Brutto immer weniger bleibt. Diese Abgaben werden sich weiter erhöhen. Die viel zu geringe Geburtenrate und nahezu ungebremste und unqualifizierte Masseneinwanderung in das Sozialsystem rütteln an den Fundamenten des Wohlfahrtsstaates. Auf Otto Normalverbraucher kommt also noch einiges zu, er kann ja auch nicht so leicht auswandern.

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Mittlerweile ist es wesentlich lukrativer, Geld arbeiten zu lassen als Menschen. Die steuerliche Belastung ist viel geringer. Übertriebene Kapitalfreizügigkeit, die nachgewiesenermaßen in engem Zusammenhang mit Krisen steht, macht s möglich. Sobald Stiftungssteuern ins Gespräch kommen, wird mit milliardenschweren Kapitalabwanderungen gedroht – dem freien Kapitalverkehr sei Dank. Die Politik ließ sich freiwillig an die Leine des Kapitals legen, und die arbeitenden Menschen  – der Mittelstand – darf s bezahlen.
 

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