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4. September 2010 / 08:54 Uhr

IBAN und BIC für jedermann – Der nächste Streich der EU-Bürokraten

Wer sich zu Beginn dieser Woche den Weg zur Arbeit mit der Lektüre der Gratiszeitung „Heute“ verkürzen wollte, der stieß auf Seite 9 auf eine seltsam anmutenden Artikel, der den Leser über IBAN und BIC aufklären soll. Dabei handelt es sich nicht, wie der noch etwas schlaftrunkene Leser zuerst vermuten könnte, um einen grausamen russischen Herrscher und einen französischen Einwegrasierer, sondern um neue internationale Kontonummern, die dem Bürger das Leben erleichtern sollen. Nebenbei angemerkt handelt es sich bei dem Aufsatz auch nicht um einen Artikel, sondern um eine bezahlte Werbeeinschaltung der Österreichischen Nationalbank.

IBAN und BIC sind prinzipiell keine neue Erfindung; bereits seit einigen Jahren werden sie für Auslandsüberweisungen verwendet. Der IBAN ist dabei die internationale Kontonummer, BIC die internationale Bankleitzahl. Neu ist allerdings, dass bis 2013 auch alle Inlandsüberweisungen mit diesen beiden Codes durchgeführt werden sollen. Bereits jetzt finden sich entsprechende Felder für diese Codes auf den meisten Zahlscheinen und führen zu Verwirrung bei den Kunden. In Zukunft könnte diese Verwirrung noch größer werden, denn der IBAN kann – je nach Land – bis zu 34 Zeichen umfassen, in Österreich sind es aktuell 20 Zeichen, Malta hält bisher mit 34 Zeichen den Rekord. Dazu kommt dann noch der 8- oder 11stellige BIC.

28 Zeichen, die man sich dann wird merken müssen, können durchaus zu Fehlüberweisungen führen. Bemerkt der Kunde eine Fehlüberweisung aber nicht rechtzeitig, so hat er schlichtweg Pech gehabt, denn eine abgeschickte Überweisung ist nicht widerrufbar. Deutschland möchte deswegen neben dem neuen System auch das herkömmliche – mit Kontonummer und Bankleitzahl – beibehalten. Aus Österreich ist ein derartiger Einwand bisher nicht bekannt. Nur der freiheitliche Abgeordnete Gerhard Deimek will sich des Themas annehmen und überprüfen, ob es nicht auch in Österreich eine konsumentenfreundlichere Lösung geben könnte.

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Welche Probleme mit den internationalen Ungetümen auf Österreichs Bankkunden zukommen, verschweigt die Nationalbank in ihrer Werbeeinschaltung geflissentlich. Schneller, einfacher und sicherer sollen die Überweisungen in Zukunft werden. Fehler bei der Eingabe seien ausgeschlossen – nahezu.

Die Registrierungsstelle für IBAN und BIC ist übrigens die Einrichtung SWIFT, die mit der Weitergabe von Bankdaten an die USA ins Kreuzfeuer der Kritik kam.
 

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