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9. September 2010 / 14:19 Uhr

Simmerings Linke wollen Strachegasse umtaufen

Simmering ist eine der Kernzonen im Wiener Wahlkampf. Der Bezirk ist nicht nur einer der größten, sondern traditionell seit einiger Zeit jener mit dem höchsten Wähleranteil der FPÖ. Die rote Bezirksvorsteherin hat jüngst sogar befürchtet, die FPÖ könne bei der Wahl ihren Sessel erobern. Umso hemmungsloser gebärden sch die Roten dort jetzt.

Ein Dorn im Auge ist ihnen und den Grünen die Strachegasse. Damit ja niemand glaubt, diese sei nach dem FPÖ-Obmann benannt, wollen sie den Namen auf Hugo-Strache-Gasse ändern lassen. Die Bezirksvorstehung beschloss gestern mit den Stimmen der beiden Parteien einen entsprechenden Antrag an den Gemeinderat. Hugo Strache war der Erfinder des Doppelgases und verstarb 1927. Die FPÖ ortet bei Rot und Grün die nackte Angst vor Strache und kritisiert die Aktion scharf – auch aus finanziellen Gründen: „Die auf die Anrainer zukommenden Kosten durch die Umschreibung von Dokumenten, etc. haben SPÖ und Grüne bei ihrer Panikattacke offenbar vergessen“, stellt der Simmeringer FP-Klubobmann Manfred Hofbauer fest. Ein schneller Autor hat die Groteske bereits auf Wikipedia vermerkt.

SPÖ hält Bezirksbudget für ihr eigenes Geld

Wahlkampfrhetorik der besonderen Art lieferten die Simmeringer Roten auch in Zusammenhang mit dem Schloss Neugebäude. SPÖ-Bezirksparteichef Harald Troch verkündete stolz, dass seine Partei (!) bereits drei Millionen Euro in das Gebäude investiert und „da noch viel vor“ habe, weitere Renovierungsmaßnahmen seien beschlossen. Haben die Genossen tatsächlich die Rolle eines Kunst- und Kulturmäzens übernommen? Leider nein. Bezahlt haben natürlich die Stadt bzw. der Bezirk aus ihren Budgets. Die Freiheitlichen beantragten in der Bezirksvertretungssitzung, die Millionensubventionen dem roten Parteisäckel zu verrechnen, um den vollmundigen Wortspende ihres Chefs gerecht zu werden. Der Antrag wurde jedoch vorsichtshalber gar nicht zugelassen.

Vielleicht fühlt sich die SPÖ auch deshalb dem Schloss Neugebäude so verbunden, weil es an jenem Ort erbaut wurde, wo 1529 die Zeltburg von Sultan Süleyman stand, von der aus er die erste Türkenbelagerung Wiens durchführte.

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