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18. September 2010 / 11:53 Uhr

Schlechte Rektoren schreien am lautesten nach Geld

Den Universitäten fehlt Geld, aber auch vieles darüber hinaus: Management-Kompetenz etwa. Die Leistungen der Rektoren auf diesem Gebiet sind höchst unterschiedlich, messbar zum Beispiel anhand der Effizienz der Universitätsverwaltung.

Wissenschaftsministerin Beatrix Karl hat davon keine Ahnung, wie sie in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Wissenschaftssprechers Martin Graf einräumt. Unzensuriert.at hat die übermittelten Zahlen der Beschäftigten in der Verwaltung mit der Entwicklung der Hörerzahlen verglichen und kommt auf bemerkenswerte Ergebnisse:

Boku und VetMed top – Medizinunis ineffizient

So ist an keiner anderen Universität die Studentenzahl von 2005 bis 2009 derart explodiert wie an der Universität für Bodenkultur in Wien. Aus rund 5600 wurden gut 9100 Hörer – ein Plus von 62 Prozent. Die Angestellten in der Verwaltung sind jedoch erstaunlicherweise weniger geworden, sogar deutlich weniger: Anstelle von 362 sind nur noch 238 Vollzeitbeschäftigte tätig – ein Minus von 34 Prozent. Die Boku hat offenbar die Möglichkeiten der Universitätsautonomie erkannt und effizient umgesetzt. Ebenfalls gut verwaltet ist die Veterinärmedizin mit 24 Prozent Personaleinsparung bei fast gleichbleibender Hörerzahl.

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Am anderen Ende der Skala befinden sich die Medizineischen Universitäten in Graz und Innsbruck. Dank Zugangsbeschränkungen hat sich die Studentenzahl deutlich verringert – in Graz um 23, in Innsbruck um 22 Prozent (In Wien sogar um 29 Prozent). Das Verwaltungspersonal jedoch explodierte in Graz um 28 und in Innsbruck um 26 Prozent.

WU-Rektor: Lieber politisieren, als effizient verwalten

Meist schreien jene Rektoren am lautesten, die ihre eigenen Hausaufgaben am schlechtesten gemacht haben. Auch an der Wiener Wirtschaftsuni, wo Christoph Badelt stets mehr Geld und restriktive Zugangshürden verlangt, sind um 12 Prozent mehr Veraltungsangestellte als vier Jahre davor. Wie Badelt in einem Standard-Interview verrät, hat er aber ohnehin ganz andere Prioritäten in der Arbeit: „Ich muss den Mund aufmachen und gesellschaftspolitische Positionen erarbeiten, unabhängig, ob sie wem andren gerade passen oder nicht. Ich hab das auch immer getan.“ Und wenige Absätze später stellt Badelt auf die Frage, wer das Klima vergiftet, klar fest: „Die rechtspopulistischen Bewegungen“.

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