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4. Oktober 2010 / 12:05 Uhr

Buchtipp: Höllenritt – Ein deutscher Hells Angel packt aus

Die Hells Angels, der wohl berühmteste Motorradclub der Welt, sorgen auch in Deutschland für Aufregung. War es in den USA der verdeckte Ermittler Jay Anthony Dobyns, der in „Falscher Engel“ schonungslos die Praktikern der verbrecherischen Organisation aufdeckte, so ist es in Europa das ehemalige Mitglied Ulrich Detrois, das in dem Buch „Höllenritt“ über sein Leben berichtet.

Allerdings muss klar gesagt werden, dass der gefallene Engel Detrois alias "Bad Boy Uli" nicht freiwillig aus der Szene ausgestiegen ist. Ihm wurde unterstellt, bei einem Drogengeschäft nicht die Masse des Geldes den Hells Angels abgeliefert zu haben, sondern sich selbst zu bereichern.

Der Autor beschreibt im nun vorliegenden Buch im Schnelldurchlauf seine Jugend und seinen Traum vom großen Geld, den er allerdings nicht mit Arbeit sondern mit Zuhälterei und Schutzgelderpressung zu verwirklichen gedachte. Er erzählt von immer wieder kehrenden Problemen mit der deutschen Justiz und seinen Aufenthalten in deutschen Vollzugsanstalten. Kaum wieder in Freiheit, beschließt "Bad Boy Uli". einem Rockerclub beizutreten, namentlich den "Bones" – ebenso wie die Hells Angels ein Vereinigung von "Outlaws" oder – um es in den Worten der Mitglieder zu sagen -, eine "Bruderschaft" mit ähnlichem Ruf.

Als die Bones 1999 zu den Hells Angels wechselten, trat auch Bad Boy Uli über und wurde Mitglied dieser vom deutschen Verfassungsschutz beobachteten Vereinigung. In nur kurzer Zeit erklomm er die Karriereleiter, und ab diesen Zeitpunkt war er ein Hells Angel mit Leib und Seele.

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Der Autor sieht sich als Opfer einer bandeinternen Intrige und vertraut sich nur, um seine Schwester zu schützen, der Polizei an. Dabei räumt mit dem "Easy Rider"-Mythos auf und präsentiert der Öffentlichkeit das andere Gesicht der Hells Angels – eines Rockerclubs, der die staatlichen Organe in keiner Weise anerkennt und nur die eigenen "Brüder" als gleichwertig betrachtet. Bei den Hells Angels geht es wie bei den anderen Clubs in dieser Liga – Mongols, Bandidos, Bones oder wie sie sich auch immer nennen mögen – nur um eines: die Maximierung des Gewinnes. Laut Bad Boy Uli sind die Hells Angels in erster Linie an Zuhälterei, Waffenhandel und natürlich Drogenhandel beteiligt.

Detrois warnt Polizei und Justiz vor skandinavischen Zuständen

Bemerkenswert an dem Buch ist, dass die sogenannten "World Rules" – hierbei handelt es sich um so etwas wie die Vereinsstatuten – erstmals abgedruckt sind und sich jeder Leser selbst seinen Reim auf die Hells Angels machen kann.

Auch spricht der Autor die immer wieder vorkommenden Auseinandersetzungen mit der deutschen Justiz an und warnt die Polizei eindringlich, die Hells Angels als Gefahr für die Allgemeinheit ernst zu nehmen und eine Entwicklung wie in skandinavischen Ländern zu verhindern. Dort wurden Auseinandersetzungen zwischen den Hells Angels und den Bandidos auch schon mit Maschinenpistolen und Raketenwerfern ausgetragen.
 

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