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14. Oktober 2010 / 11:26 Uhr

Europäisches Sittenbild bei Feier der deutschen Einheit

Vergangenen Donnerstag fand im Europäischen Parlament in Brüssel eine Feierstunde aus Anlaß des 20. Jahrestags der deutschen Einheit statt. Was zu hören und zu sehen war, ließ jedoch bei national gesinnten Menschen keine Feierstimmung aufkommen. Schließlich wurde nicht das Ende der deutschen Einheit als Schlussstein der Überwindung der Teilung Europas gewürdigt, sondern eindrucksvoll zur Schau gestellt, welcher Geist in der Europäischen Union vorherrscht.

Kommentar von Andreas Mölzer, Mitglied des Europäischen Parlaments

Lothar de Maiziere, der letzte Ministerpräsident der „DDR“, behauptete allen Ernstes, die deutsche Wiedervereinigung sei kein nationales, sondern ein europäisches Ereignis gewesen und habe nationalistische Irrwege beendet. Mit dieser Aussage wird deutlich, dass in der wiedervereinigten Bundesrepublik auch nur ein Hauch nationalen Stolzes unerwünscht ist und man sich lieber in politisch korrekter Unterwürfigkeit und vorauseilenden Gehorsam übt.

Geradezu skurril wurde es aber, als de Maiziere seinen Blick dem polnischen EU-Parlamentspräsidenten Jerzy Buzek zuwandte und meinte, Deutschland schulde Polen „unendlich viel Dank“. Offen ließ der Parteifreund von Bundeskanzlerin Merkel allerdings die Frage, wofür eigentlich die Bundesrepublik ihrem östlichen Nachbarland „unendlich viel Dank“ schulde. Vielleicht dafür, dass der damalige Bundeskanzler Kohl auf Drängen des französischen Präsidenten Mitterrand und der britischen Premierministerin Thatcher hin auf den völkerrechtlichen Anspruch auf die deutschen Ostgebiete jenseits von Oder und Neiße verzichtet hat?


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Wie dem auch sei. Jedenfalls griff Buzek den Ball auf und erwähnte in seiner Rede lobend Mitterrand und Thatcher. Wie jüngste Medienrecherchen ergeben haben, hatten diese beiden Politiker nach Kräften versucht, die deutsche Einheit zu verhindern. Deutschland sollte um jeden Preis kleingehalten werden, war man sich in London und Paris einig. Wie unbegründet aber die Furcht vor einem „erstarkten“ Deutschland war, beweist das Berliner Politestablishment, das im Büßergewand durch die Lande zieht.

Neben der alten EU-Polit-Nomenklatura wie dem ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten Delors durfte bei der Feierstunde auch nicht die heutige, vertreten durch den amtierenden Kommissionspräsidenten Barroso und EU-Ratspräsident Van Rompuy, fehlen. Denn während die einen den Widerstand gegen die deutsche Einheit repräsentieren, stehen die anderen für den zentralistischen Irrweg von heute, der sich gegen die nationale Identität der europäischen Völker richtet.

Andreas Mölzer schreibt regelmäßig in der Wochenzeitung "Zur Zeit".

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