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Christian Cardona

Mordkomplott Galizia: Durch die Nennung des ehemaligen sozialistischen Wirtschaftsministers Chris Cardona kommt eine neue Facette in diesen brisanten Kriminalfall auf Malta.

9. Juni 2020 / 07:40 Uhr

Mordfall Galizia: Prozessbeginn erst für das Jahr 2021 erwartet

Die Ermittlungen im Mordfall Galizia auf Malta dürften sich noch Monate hinziehen. Ein Prozessbeginn gegen das immer größer werdende Feld der Verdächtigen und Mitwisser in diesem mutmaßlichen politischen Mordkomplott gegen die Journalistin Daphne Caruana Galizia wird von Justizexperten erst für Anfang 2021 erwartet.

Nach wochenlangem Stillstand bei den Ermittlungen und Verhören der Verdächtigen wegen Covid-19 packte jetzt der Kronzeuge Melvin Theuma, ein Taxifahrer und Mitwisser, aus. Theuma brachte mit der Nennung des ehemaligen sozialistischen Wirtschaftsministers Chris Cardona als Auftraggeber einen neuen Aspekt in die Untersuchungen von Justiz und Polizei.

Verdächtiger Cardona war bis Jänner Regierungsmitglied

Cardona war als Wirtschaftsminister unter seinem roten Parteifreund, Ministerpräsident Josef Muscat, mächtiges Regierungsmitglied auf Malta. Gemeinsam mit dem ehemaligen Regierungsstabschef Keith Schembri und dem ehemaligen Tourismus- und Energieminister Konrad Mizzi bildete er viele Jahre den engsten Führungskreis der sozialistischen Regierungsmannschaft.

Der Mordfall Galizia und die damit zusammenhängenden mutmaßlich mafiösen Geschäftsbeziehungen rund um einen Kraftwerksbau bis nach Aserbaidschan ist ein dunkles Sittenbild der Verflechtung zwischen Politik und Wirtschaft auf Malta.

Yorgen Fenech und Chris Cardona Geldgeber für Mordauftrag?

Dass Cardona jetzt durch den Kronzeugen Theuma als Geldgeber für 350.000 Euro als Gegenleistung für den Mordauftrag gegen die Journalistin Galizia genannt wird, erweitert jetzt den Täterkreis. Bereits im Herbst 2019 wurde der regierungsnahe maltesische Glücksspielunternehmer Yorgen Fenech als Financier des Mordauftrags von Belastungszeugen genannt.

Der bezichtigte Ex-Minister Cardona stellt aber jede Beteiligung in Abrede und hält die Verdächtigungen für eine Lüge.

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