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Sabine Schatz

Heldenhaft: Sabine Schatz (SPÖ) gibt ihren Kampf gegen tote Soldaten nicht auf – und hat weitere wackere linke Mitstreiter an ihrer Seite.

22. Jänner 2021 / 22:05 Uhr

Traurige Posse: SPÖ, Grüne, ÖGB und Katholische Jugend vereint am Soldatengrab

Es ist April 1945. In Oberösterreich kommt es zu den letzten Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs, in deren Gefechten noch viele Soldaten ihr Leben verlieren – 13 von ihnen werden am Ort ihres Todes, in Stillfüssing in Waizenkirchen, begraben.

Es ist Jänner 2021. Mehr als 75 Jahre später. SPÖ, ÖGB, Sozialistische und Katholische Jugend, das Mauthausen Komitee Österreich, “Omas gegen rechts” und noch andere Vereinigungen mit linker Schlagseite rüsten sich zum heroischen Gefecht gegen die toten Soldaten. Sie rufen zu einer Mahnwache am 25. Jänner auf.

Kein Widerspruch von Toten

Wie unzensuriert berichtete, hat die aus der Gegend stammende SPÖ-Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz ihren Sinn im Leben gefunden. Nach einer Karriere bei der Sozialistischen Jugend Österreichs, den roten Kinderfreunden und schließlich bei der SPÖ-Oberösterreich versuchte sie als Parlamentsabgeordnete, dem Soldatengrab den Garaus zu machen.

Ihren Eifer entfacht vermeintlich die Einheit der Soldaten, die in Waffen-SS-Uniformen starben. Doch es geht um „das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ und „einen angemessenen Umgang mit der Geschichte der Täter und ihrer Verbrechen“, wie auf der Einladung zur „Mahnwache“ am Montag zu lesen ist. Die große Abrechnung mit der Kriegsgeneration also.

Aus der Zeit gefallen

Schatz wird am Montag gemeinsam mit einem grünen Nationalratsabgeordneten, einer Vertreterin der “Omas gegen rechts” und dem SPÖ-Bezirksvorsitzenden von Grieskirchen am Grab eine Rede schwingen. Das Grab, das einst auch von den Kameraden der “Kameradschaft IV” besucht wurde, wie ihr sauer aufstößt. Der ehemalige Soldaten- und Traditionsverband der Waffen-SS (der vierte Teil der deutschen Wehrmacht neben Heer, Marine und Luftwaffe) wird von den Linken seit Jahrzehnten als „rechtsextrem“ eingestuft. Besucht wurde, ist präzise, denn schon lange war keiner mehr am Grab in Stillfüssing.

Doch das macht nichts. Linke Helden sind dann besonders mutig. Also haben sie das verwaiste Grab zu ihrem Heldenwerk erkoren – mehr als 75 Jahre nach dem Tod der jungen Männer.

Erlebnisgeneration sorgte vor

Auflassen des Grabes geht nicht, denn es handelt sich um ein Soldatengrab im Sinne des Kriegsgräberfürsorgegesetzes von 1948. Die Erlebnisgeneration hat damals in kluger Voraussicht bestimmt, dass Gräber gefallener Soldaten nicht entfernt oder aufgelassen werden dürfen.

Also „verlangen“ die heroischen Politiker einen Zusatzstein, „der unübersehbar darauf hinweist, dass die Waffen-SS eine verbrecherische Organisation war“, was Konrad Adenauer, immerhin Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und selbst noch Kriegsteilnehmer, dementierte. Die Forderung soll im örtlichen Gemeinderat im Februar zur Abstimmung gelangen.

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