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Die Entwicklungen um die Bestellung der EU-Spitzenpositionen offenbaren die Schwäche Europas.

7. Juli 2019 / 07:59 Uhr

Zwischen Nabelschau und äußeren Bedrohungen: Europa droht sich abzuschaffen

Seit den großen Entdeckungsreisen der europäischen Seefahrer zu Beginn des 16. Jahrhunderts stieg Europa zum Mittelpunkt der Welt auf und löste das damals als Mittelpunkt der Welt angesehene Reich der Mitte China ab.

Danach ging es eigentlich sehr rasch, bis Europa durch überlegene Technologien seiner Waffen die übrige Welt unterjochte und damals jene Probleme schuf, die es heute nicht mehr in den Griff zu bekommen scheint. Waren es zunächst Spanien und Portugal folgten als nächstes England und Frankreich. Russland zeigte zwar keinen großen Appetit auf Kolonien in Übersee, eroberte aber im Zuge seiner Ostausdehnung ein Riesenreich, das heute noch ein Dorn im Auge fast aller Staaten der Welt ist, denn Landfläche bedeutet per se Macht und Rohstoffe.

Österreichs Rolle in Europa

Österreich als ehemalige Kontinentalmacht in Europa spielte bei der Eroberung von Ländern außerhalb Europas keine Rolle. Die österreichischen Politiker von damals litten unter der Erbkrankheit des fehlenden Weitblickes. So schlitterte Österreich von einem Debakel in das nächste, was schließlich auch zum völlig unnötigen Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte und Österreich zu jenem Kleinstaat werden ließ, der heute unbedeutend in der Welt sein Dasein fristet. Und auch als Teil der Europäischen Union muss Österreich das fressen, was die großen Staaten für gut erachten, Österreich leidet als wohlhabendes Land unter der falschen Migrationspolitik der EU und auch unter der skandalösen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank.

Anfang des 20. Jahrhunderts: Europa am Höhepunkt der Macht

Aber gehen wir chronologisch weiter: Der Höhepunkt der Macht Europas war kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, als das Vereinigte Königreich, Frankreich, Spanien, Portugal, die Niederlande, Belgien, das Deutsche Reich, Italien, Dänemark Afrika, große Teile von Asien, Australien, Kanada und noch einige Gebiete in Südamerika und in der Karibik besaßen und ausbeuteten. Die USA waren damals schon am Anmarsch zur Weltmacht.

Der Erste Weltkrieg, der von europäischen Staaten unsinniger Weise losgetreten wurde, beendete zwar noch nicht die europäische Vorherrschaft auf der Welt, doch die Zwischenkriegszeit läutete den Untergang Europas ein. Spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg waren die einzelnen Nationalstaaten in Europa nicht mehr fähig, die führende Rolle in der Welt zu behaupten. Mit dem Atommonopol und dem Monopol des Besitzes von Atomwaffen (wenn auch nur von kurzer Dauer, denn die Sowjetunion zog 1949, Großbritannien 1952, Frankreich 1960 und die Volksrepublik China 1964 nach) wurden die USA die Weltmacht Nummer Eins, aber erst mit dem Ende des Kolonialismus, bei dem die europäischen Kolonialmächte fast alle wichtigen Überseebesitzungen verloren, spielte Europa weltpolitisch nur mehr eine untergeordnete Rolle. Vielmehr diktierten die Vereinigten Staaten von Amerika und die Sowjetunion die Politik in Europa und ließen nur jenes Machtgefüge zu, welches ihnen passte.

Der Aufstieg Chinas

Erst nach dem Ende des Kalten Krieges um 1989 konnte Europa als Kontinent wieder etwas durchatmen und an die europäische Einigung herangehen. Damals – im Angesicht dieses großen Einschnittes in der historischen Entwicklung in Europa – übersah man aber in Europa und in den USA den Beginn des rasanten Aufstieges von China unter Deng Xiaoping ab dem Jahre 1987. Für den Autor gilt jenes Datum als das wahre Datum für den Zusammenbruch der alten Weltordnung und nicht der Zusammenbruch des bipolaren Weltsystems um 1989.

Der Einigungsprozess in Europa entwickelte sich anfangs durchaus erfolgversprechend, jedoch wurde die Europäische Union durch das starke und rasche Anwachsen zu schwerfällig und für die einzelnen Bürger in den einzelnen Nationalstaaten zu undurchsichtig. Weiters kann nur mit Kopfschütteln zur Kenntnis genommen werden, dass Deutschland, das das meistbevölkerte Land in der EU ist und auch Deutsch als Muttersprache von den meisten Menschen in Europa gesprochen wird, nicht jene Macht in Europa spielt, welche ihm eigentlich zustehen würde.

Europas Nabelschau

Spätestens nach der Migrationskrise und dem unnötigen Konflikt in der Ukraine ist Europa derart mit sich selbst beschäftigt, dass es scheinbar nicht mehr die Vorkommnisse in der Welt wahrnimmt und vor allem China in Afrika und bereits auch schon am Balkan ohne entsprechende Gegenwehr schalten und walten lässt.

Der vorläufige Höhepunkt in dieser Machtlosigkeit ist das fast schon bizarr anmutende Machtspiel innerhalb der Organisationen der Europäischen Union über die bestbezahlten Posten. Wenn Europa so weitertut, wird es ohne, dass es dies auch merken wird, von ausreisewilligen Afrikanern und Asiaten überschwemmt werden. Damit werden die europäische Kultur und das christliche Werteverständnis immer mehr in den Hintergrund gedrängt werden. Und es ist dabei auch zu befürchten, dass Bevölkerungsaustausch stattfindet, wie er bereits im Kosovo über einen Zeitraum von 100 Jahren stattgefunden hat. Am Ende dieser Entwicklung wird sich Europa abgeschafft haben und bestenfalls eine Kolonie der beiden anderen Kontinente Afrika und Asien sein. Die USA wird diese Entwicklung zunächst nur am Rande berühren, jedoch spätestens, wenn sie erkennen, dass eigentlich die (gemäßigte) Diktatur China in diesem durchaus realistischen Entwicklungsszenario der eigentliche große Gewinner ist, wird es zu spät sein für die westliche, auf christlichem Fundament stehende Wertegemeinschaft.

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