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Während Sparer sogar Strafzinsen zahlen müssen, flutet die EZB unter Christine Lagarde Europa mit billigem Geld für die Banken und maroden Staaten. Doch es gibt auch warnende Stimmen.

24. Juli 2021 / 11:37 Uhr

Die Blauäugigkeit der Währungshüter: Leitzins bei Null und steigende Inflation

Die Europäische Zentralbank (EZB) zementiert den Leitzins bei Null und flutet Europa mit billigem Geld. Seit März 2016 liegen damit die Zinsen bei 0,0 Prozent. Die Geldschleusen bleiben also weiter geöffnet – für die Banken, maroden Staaten und Glücksritter aller Art. Zugleich müssen Geschäftsbanken nach wie vor 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken.

Noch mehr Anleihekäufe

Im Zuge der Bekämpfung der Corona-Krise hat die EZB als Handlanger der Regierungen mehrere Tausend (!) Milliarden Euro in die Märkte und die Wirtschaft gepumpt. Bei der Sitzung des EZB-Rats am Donnerstag wurden weitere milliardenschwere Anleihenkäufe beschlossen.

Das Corona-„Notkaufprogramm“ für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen mit einem Volumen von 1,85 Billionen Euro wird bis mindestens Ende März 2022 fortgeführt. Ja, die Notenbank will die Wertpapierkäufe im dritten Quartal sogar noch steigern.

Inflation von der Leine gelassen

Gleichzeitig wurde die Inflation von der Leine gelassen; ab nun sind zwei Prozent das erklärte Ziel. Dass die Inflation ansteigen werde, davon geht EZB-Präsidentin Christine Lagarde mindestens bis Anfang 2022 aus.

Die Deutsche Bank geht in einem Analyse-Papier noch weiter:

Wir befürchten ein Comeback der Inflation. Nur wenige erinnern sich noch daran, wie unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften vor 50 Jahren von hoher Inflation bedroht waren.

Gesetze des Marktes nicht außer Kraft

Nach Meinung der Deutschen Bank werden „die grundlegendsten Gesetze der Ökonomie, die sich über ein Jahrtausend bewährt haben, nicht außer Kraft gesetzt“. Ein explosionsartiges Wachstum der hauptsächlich von Zentralbanken finanzierten Schulden dürfte zu einer höheren Inflation führen:

Wir befürchten, dass die schmerzlichen Lehren einer inflationären Vergangenheit von den Zentralbankern ignoriert werden.

Tickende „Zeitbombe“

Die Geduld der US-Notenbank FED im Zusammenhang mit der Inflation sei zwar „bewundernswert“, so die Deutsche Bank, doch die Volkswirtschaften sitzen weltweit auf einer „Zeitbombe“, die jederzeit explodieren könne. Es sei ein beängstigender Gedanke, dass die Finanz- und Geldpolitik in einer Weise koordiniert wird, wie es die Welt noch nie zuvor gesehen habe.

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