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Von linker Seite wird gerne behauptet, das gendergerechte Gerede sei ein “natürlicher Vorgang des Sprachwandels”. Das ist jedoch offensichtlich ein Märchen, denn es macht die Sprache nur komplizierter ohne Mehrwert.

28. Feber 2022 / 15:59 Uhr

Ist gendern natürliche Sprachentwicklung? Sprachforscherin sagt nein

Von linker Seite wird gerne behauptet, das gendergerechte Gerede sei ein natürlicher Vorgang des Sprachwandels. Das ist jedoch offensichtlich ein Märchen, das häufig bemüht wird, um den von Gender-Befürwortern forcierten Sprachwandel zu rechtfertigen. Die Linguistin Prof. Heide Wegener sagte dazu in der Welt, dass ein Sprachwandel grundsätzlich anders abläuft und das oftmals auf verschiedene Weisen.
Eine sei zum Beispiel die Verkürzung, weil sie einer ökonomischen Sprachnutzung entspricht. Aus „Kindertagesstätte“ wird „Kita“, aus „Universität“ wird „Uni“. Weniger Silben bedeuten weniger Arbeitsaufwand. Auch ein Sprachwandel durch Modeerscheinungen sei nicht ungewöhnlich, dabei können Wörter auch länger werden, zum Beispiel „Appartement“ statt „Wohnung“. Nicht zuletzt gibt es reine Eindeutschungen wie „Fahrkarte“ statt „Billet“ oder „Gehweg“ statt „Trottoir“.
Ein grammatikalischer Wandel entsteht dabei von unten nach oben, etwas bürgert sich ein und wird übernommen; eine Entlehnung von Fremdwörtern kommt hingegen meist aus der Oberschicht und „sickert“ dann nach unten durch.
Genderformen weder einfacher, noch verständlicher
Beide Versionen haben etwas gemeinsam: „Natürlicher Sprachwandel verläuft vom Unbewussten zum Bewussten, für den Laien häufig unbemerkt, auch wenn der sich im Laufe seines Lebens neue Formen aneignet, die er natürlich zunächst ablehnt, denn zu Anfang sind sie ja falsch.“ Damit stehe er im direkten Gegensatz zum Gendern, so Wegener, die dazu weiter ausführte: „Gender-Formen sind weder einfacher, artikulatorisch oder kognitiv, noch verständlicher als die generischen Maskulina, die sie verdrängen sollen (…) Sie entstehen weder unbewusst, noch entziehen sie sich einer bewussten Lenkung, insofern haben sie mit natürlichem Sprachwandel nichts zu tun.“
Kein objektiver Mehrwert
Ihre lexikalen Änderungen ergeben keinen objektiven Mehrwert, aber sie verleihen den Verwendern Prestige. „Die deutlichste Parallele besteht bezüglich Durchsetzung der Formen zu den Verdeutschungen der Fremdwörter im 19. Jahrhundert. Wie zu jener Zeit wird auch der Gebrauch von Gender-Formen massiv gefordert und gefördert, durch Verordnungen, Handreichungen, Leitfäden. Als deren Herausgeber greifen Behörden und Universitäten steuernd ein. Sie ’empfehlen’ Gender-Formen zwar nur, de facto ordnen sie diese aber aufgrund ihrer Vormachtstellung an.
Parallelen zu Nationalisten des 19. Jahrhunderts
Zudem sei nicht ohne Ironie festzustellen, dass die Verfechter von Gender-Deutsch exakt dieselben Methoden anwenden wie die konservativen Nationalisten des 19. Jahrhunderts, um bestimmte Sprachformen durchzusetzen. „Die AfD-Keule sollte vielleicht nicht gar so schnell geschwungen werden, wenn sich heute jemand nicht manipulieren lassen will.“

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