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Lockdown / Depression

Würden ein “Lockdown” ein ganzes Jahr dauern, läge der Anstieg bei Depressionen und Angstzuständen bei zwölf Prozent.

2. April 2022 / 10:45 Uhr

Mehr Herzinfarkte, Schlaganfälle und Depressionen: Negative Folgen überwogen positive Effekte der „Lockdowns“

Die „Lockdowns“ hätten zwar für eine verbesserte Luftqualität und geringeren Lärm gesorgt, sie konnten aber die zutiefst negativen Auswirkungen der geringeren körperlichen Aktivität nicht ausgleichen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler, die die gesundheitlichen Folgen der „Lockdowns“ 2020 untersuchten.
Über die Arbeit wurde im Fachjournal Environmental Pollution berichtet und die Ergebnisse von der APA gestern, Freitag, aufgegriffen.
Barcelona, Stockholm und Wien im Fokus
Für die Studie hat das Forscherteam drei europäische Städte mit unterschiedlich strengen Lockdowns ausgewählt: Barcelona, wo es strenge Ausgangssperren gab, Stockholm, wo mit sehr lockeren Maßnahmen auf die individuelle Verantwortung gesetzt wurde, und Wien, das laut Forschern bei den Lockdown-Maßnahmen einen Mittelweg gegangen sei.
Dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit
Anhand von Daten über Luftverschmutzung, Lärm und körperliche Aktivität berechneten die Wissenschaftler die Unterschiede zwischen den Umwelteinflüssen und dem Gesundheitsverhalten vor und während der “Pandemie” sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheit. Um das Ausmaß der untersuchten langfristigen Veränderungen klarzumachen, simulierten sie zudem die hypothetischen Auswirkungen der Eindämmungsmaßnahmen, wenn diese ein ganzes Jahr gedauert hätten.
Zehn Prozent mehr Schlaganfälle und Herzinfarkte
Der Bericht des Forscherteams fällt ziemlich dramatisch aus. So heißt es:

Die Verringerung der körperlichen Aktivität hätte in Barcelona zu einem Anstieg der Schlaganfälle und Herzinfarkte um 10 Prozent und der Diagnosen von Depressionen und Angstzuständen um 8 bzw. 12 Prozent geführt, wenn die strengen Ausgangssperren ein Jahr lang gedauert hätten. In Wien hätte eine geringere körperliche Aktivität für ein Jahr zu einem Anstieg von Schlaganfällen und Herzinfarkten um 5 Prozent sowie der von Depressions- und Angstzustands-Diagnosen um 4 bzw. 7 Prozent geführt. Selbst in Stockholm wäre bei einem Andauern der Maßnahmen die Häufigkeit von Schlaganfällen und Herzinfarkten um 3 Prozent, die Zahl der Depressionsdiagnosen um 2 Prozent und jene der Angstzustände um 3 Prozent gestiegen.

Stockholm mit den wenigsten Krankheiten
Wenig überraschend: Stockholm, wo im Vergleich zu Barcelona und Wien mit den Corona-Maßnahmen lockerer umgegangen wurde, schnitt bei dieser Untersuchung am besten ab. Hier gab es – auf ein Jahr berechnet – aufgrund körperlicher Aktivitäten der Menschen, die in ihrer Freiheit nicht so stark beschränkt wurden, den geringsten Anstieg an Krankheiten.
Kaniak: “Lockdown-Politik der Regierung hat Menschenleben gefährdet”
In einer Aussendung kritisierte der Vorsitzende des parlamentarischen Gesundheitsausschusses und FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak, dass die “Lockdown”-Politik der Regierung Menschenleben gefährdet hätte. Wörtlich sagte Kaniak in Bezug auf die Studie:

Damit haben wir schwarz auf weiß, dass die Lockdown-Politik der schwarz-grünen Bundesregierung in allen Bereichen nur verbrannte Erde hinterlassen hat – auf wirtschaftlicher, sozialer und gesundheitlicher Ebene. Die Ergebnisse der Studie sind ernüchternd und zeigen klar auf, dass die Bundesregierung durch ihre Lockdowns Menschenleben gefährdet hat.

80 Prozent mehr Todesfälle nach Herzinfarkten in der Steiermark
Was aus Sicht des FPÖ-Gesundheitsexperten noch erschwerend hinzukomme: Aufgrund der Panikmache – “100.000 Tote”, “Bald wird jeder jemand kennen, der an Corona verstorben ist” – hätten sich viele Menschen nicht einmal getraut, bei Symptomen den Arzt aufzusuchen oder in ein Krankenhaus zu fahren. Kaniak untermauerte diese Aussage mit einer Untersuchung von Forschern der Kardiologie der Medizinischen Universität Graz. Diese hatten im Oktober 2020 ihre Studie präsentiert, in der sie zum Schluss kamen, dass vor allem ältere Personen im Frühjahr 2020 während des “Lockdowns” Spitäler gemieden hätten. Das sei der Grund dafür gewesen, dass es in dieser Zeit um 80 Prozent mehr Todesfälle nach Herzinfarkten in der Steiermark gab.

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