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coronavirus

Die Menschen atmen angesichts sinkender Infektionszahlen und milder Krankheitsverläufe auf. Doch es scheint fast so, als würden manche Medien eine Gefährlichkeit neuer Covid-19 Mutationen herbeischreiben zu wollen.

13. April 2022 / 16:53 Uhr

Manche Medien verbreiten weiterhin Angst und Schrecken vor imaginären Corona-Varianten

Seit Russlands Überfall auf die Ukraine ist die Corona-Pandemie aus den Schlagzeilen verschwunden. Kein Wunder, denn auf der ganzen Welt gehen die Infektionszahlen zurück, und die Krankheitsverläufe sind meist harmlos. Nur China und der Wiener Bürgermeister setzen noch auf rigorose Maßnahmen. So sehr sich die Menschen über die wiedergewonnene Freiheit freuen, scheint man bei so manchem Boulevardmedium den Quotenbringer zu vermissen.
So wird Corona-Angst “gemacht”
“WHO warnt vor diesen zwei Mutationen” lautet heute, Mittwoch, eine Unheil verheißende Schlagzeile auf der Online-Plattform Oe24. Mit dem Untertitel malt man den Teufel an die Wand und schürt gleich die Angst mit: “Die neuen Omicronvarianten könnten deutlich gefährlicher sein”, ist da zu lesen. Zur Untermauerung der neuerlichen “Gefahr” führt das Medium eine “Twitter”-Untehaltung zweier Wissenschaftler an. Dort philosophieren sie jedoch lediglich darüber, unter welchen Umständen eine neue Variante wieder gefährlicher sein könnte als die derzeit vorherrschende.
Damit steht Oe24 aber nicht alleine da. Auch auf Bild.de wird heute wieder auf Panik gemacht. Dort ist die Gesundheitsorganisation allerdings nur “in Sorge”. Und eine Warnung spricht nur die Leiterin des Impfprogramms aus, Maßnahmen zu früh zu lockern.
WHO beobachtet Varianten lediglich
Forscht man im Netz ein wenig nach, liest sich der Sachverhalt zum Beispiel auf CNBC unter Zitierung der seriösen Nachrichtenagentur Reuters ganz anders. Dort ist nämlich zu lesen, dass die WHO ein paar Dutzend Infektionsfälle von zwei neuen Omikron-Varianten (BA.4 und BA.5) verfolgt, um beurteilen zu können, ob sie infektiöser oder gefährlicher sind, oder nicht. Die Gesundheitsorganisation hat weiters mitgeteilt, sie habe begonnen, sie wegen ihrer „zusätzlichen Mutationen zu verfolgen, die weiter untersucht werden müssen, um ihre Auswirkungen auf das Immunfluchtpotential zu verstehen“.
Zusammengefasst: Von einer „Warnung“ der Weltgesundheitsorganisation vor neuen, gefährlichen Varianten also keine Spur. Vielmehr weiß man dort über die beiden neu entdeckten Varianten noch so gut wie gar nichts und muss ein etwaiges Gefährdungspotential erst verifizieren. Aber vielleicht gibt es auch zwei WHOs? Also keine Angst, liebe Leser, und genießen sie das Osterfest.

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