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Wer künftig eine Blutspende braucht, hat ein höheres Risiko als früher, mit HIV angesteckt zu werden.

23. April 2022 / 16:11 Uhr

Trotz erhöhtem HIV-Risiko: Auch Homosexuelle dürfen in Zukunft Blut spenden

Die schwarz-grüne Bundesregierung hat sich offenbar entgegen der Meinung von Experten weitgehend auf ein Ende des Ausschlusses von Homo- und Bisexuellen vom Blutspenden verständigt. Der entsprechender Verordnungsentwurf befinde sich in der letzten Runde der Abstimmungsgespräche der Bundesregierung.

Auch ÖVP stimmt fragwürdiger Änderung nun doch zu

„Wir sind auf dem besten Weg zu einer politischen Einigung, endlich“, teilte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) gestern, Freitag, auf Twitter mit. Zudem unterstütze der Koalitionspartner dieses Vorhaben.
„Wer mit Blutspenden helfen will, soll nicht wegen der sexuellen Orientierung daran gehindert werden“, so Rauch. Hier Menschen davon auszugrenzen sei „vorgestrig, diskriminierend“ und schade allen durch weniger Spender. „Die Zeit dafür ist schon überreif“, glaubt Gesundheitsminister Rauch.
Experten weiter dagegen
Das Rote Kreuz sieht die Diskussion um die Änderung des Gesetzes eher zurückhaltend. Das Ziel sei dabei die Minimierung von Risikofaktoren einer Krankheitsübertragung. In erster Linie gehe es beim Ausschluss von Homosexuellen darum, dass diese statistisch gesehen bei HIV-Neuinfektionen deutlich überrepräsentiert sind: 50 Prozent der Neuinfektionen fallen in diese Gruppe, dasselbe gilt für die Krankheitshäufigkeit.
Die sexuelle Orientierung sei kein Zulassungskriterium für die Blutspende, entscheidend seien wissenschaftlich belegte Risikofaktoren, aufgrund derer manche Menschen nicht zur Blutspende zugelassen werden können.
Hochentwickelte Testmöglichkeiten nützen nichts
Erwähnenswert für das Verbot sei auch das „diagnostische Fenster“, denn obwohl es mittlerweile hochentwickelte Testmöglichkeiten gäbe, können bestimmte Infektionskrankheiten nicht im Blut nachgewiesen, jedoch bereits übertragen werden.
Bei HIV beträgt der Zeitraum, in dem ein Betroffener mit der Krankheit angesteckt ist, aber diese bereits an andere weitergeben kann, obwohl diese in Tests noch nicht nachweisbar ist, bis zu zwei Monate.

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