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Wilfried Haslauer und Windräder

Sollte Wilfried Haslauer (ÖVP) wieder Salzburger Landeshauptmann werden, möchte er 25 Windräder bauen lassen. Den Bergen droht die Verschandelung.

2. April 2023 / 13:36 Uhr

Verrückt: Mit Haslauer Windräder auf Bergen und weitere Werbung fürs Impfen!

Der Salzburger ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer möchte Windräder auf den Bergrücken und lehnt es ab, vom Verfassungsgerichtshof aufgehobene Corona-Strafen zurückzuzahlen.

Keine Rückzahlung rechtswidrig verhängter Corona-Strafen

Weniger Wochen vor der Salzburger Landtagswahl am 23. April legt sich der ÖVP-Spitzenkandidat also fest – und zieht sich den Unmut von Umweltschützern und jenen Menschen zu, die unter den Corona-Maßnahmen besonders gelitten haben. Der 66-Jährige lehnte in einem APA-Interview die Rückzahlung von rechtswidrig verhängten Corona-Strafen, wie das unter der Regierungsbeteiligung der FPÖ in Niederösterreich ausgemacht wurde, entschieden ab und will auch weiter für das Impfen werben, obwohl er im gleichen Atemzug meinte, dass die Impfpflicht „rückwirkend betrachtet nicht notwendig gewesen“ wäre.

Kursumkehr bei Windrädern

Ins Mark der Umwelt- und Heimatschützer sticht Haslauer mit seiner Ankündigung, in den kommenden Jahren auf den Salzburger Bergen 25 Windräder bauen zu wollen. 2018 hatte Haslauer noch gemeint, dass Salzburg auch ohne Windräder vollständig sei. Jetzt die Kursumkehr – sehr zum Ärger seiner Konkurrentin um den Landeshauptmann-Sessel, Marlene Svazek (FPÖ), die erst kürzlich in einer Pressekonferenz ihre Haltung zur Windkraft kundtat.

Bodensversiegelung und Straßenbau für 80 Tonnen Nutzlast

Der Eingriff in die Natur wäre extrem, sagte Svazek. Das könnten sich die meisten Menschen gar nicht vorstellen. Für ein Windrad müssen 2.000 Kubikmeter Aushub mit Stahlbeton gefüllt werden, wodurch es auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern eine Bodenversiegelung gibt. Zudem müssten Straßen für 80 Tonnen Nutzlast gebaut werden und eine Ableitung zu einem Umspannwerk.

Zerstörung der Natur

Es wundere sie, so Svazek, dass hier die Grünen überhaupt nichts dagegen hätten, „weil damit zerstöre ich wirklich Natur, den Lebensraum für heimische Wildtiere und jegliche Bemühung des Artenschutzes“. Windräder im alpinen Raum kämen für die Freiheitlichen nicht infrage. Stattdessen müssten Kapazitäten für Wasserkraft und Photovoltaik-Anlagen geprüft werden.

66 Prozent gaben bei Heute-Umfrage FPÖ ihre Stimme

Interessantes Detail am Rande: Nach einem Bericht in der Tageszeitung Heute über die Salzburg-Wahl und Aussagen Haslauers zu den Corona-Strafen fragte Heute seine Leser, „Wer bekommt bei der Salzburg-Wahl deine Stimme?“. Das verblüffende Ergebnis: 66 Prozent stimmten für die FPÖ, jeweils nur acht Prozent für ÖVP und SPÖ.

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