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Eine Reiterstatue von König Ladislaus I. Eine ähnliche wird nun in Großwardein errichtet.

25. August 2023 / 08:37 Uhr

Ungarn enthüllt Königsstatue in Großwardein

Die heute rumänische Stadt Großwardein (rumänisch Oradea, ungarisch Nagyvárad) gehörte bis 1921 zu Ungarn. Wie groß der Einfluss des ungarischen Staates in seine verlorenen Gebiete auch nach über 100 Jahren noch ist, zeigt ein Beispiel: In Großwardein wurde nun eine vom ungarischen Staat geplante und finanzierte Statue des Stadtgründers eingeweiht.

Komplett ungarisches Projekt

Dabei handelt es sich um den ungarischen König Ladislaus (ungarisch László I., regierte 1077 bis 1095), der auch Großwardein gründete. Wie Ungarn heute berichtete, wurde die fünf Meter hohe Statue von der ungarischen Regierung, der ungarischen Gemeinschaft in Großwardein und der katholischen Kirche in Großwardein (die maßgeblich durch Ungarn organisiert ist, da Rumänen fast ausschließlich orthodox sind) finanziert. Somit ist die Errichtung im heutigen Rumänien ein komplett ungarisches Projekt. Doch mehr noch: Selbst der Künstler, der die Statue erschaffen hat, ist ein Ungar. Ironie des Schicksals: Mit Árpád besitzt der Künstler den gleichen Vornamen wie das Adelsgeschlecht der Arpaden, aus denen auch der König stammte.

Rund eine Million Ungarn in Siebenbürgen

In Großwardein sind heute noch 21 Prozent der fast 200.000 Einwohner Ungarn (1910: 91 Prozent). Die Gesamtzahl der ungarischen Minderheit in Siebenbürgen beträgt laut aktueller Volkszählung (2021) rund eine Million Menschen. Das genannte Beispiel zeigt gut auf, wie immens der Einfluss des ungarischen Staates in seine verlorenen Gebiete ist. Man stelle sich nur als Vergleich vor, die österreichische Bundesregierung würde in Bozen eine Statue eines Habsburger-Kaisers errichten. Wie Unzensuriert berichtete, kommt es dabei aber auch immer wieder zu starken Spannungen zwischen den zwei Nachbarstaaten. Die riesige Zahl der ungarischen Minderheit spielt dabei auch eine Rolle. Die neue Statue in Großwardein scheint jedoch beiden Bevölkerungsgruppen zu gefallen: Der rumänische Bürgermeister zeigte sich begeistert.

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