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Polnische Flügelhusaren bringen König Sobieski die erbeutete Fahne Mohammeds (Gemälde von J. Kossak, 1824-1899).

5. September 2016 / 15:00 Uhr

333 Jahre Schlacht am Kahlenberg: Abwehr der Türken ist “Standard” nur eine Satire wert

Dass der Standard eher ein Satiremagazin als eine informative, österreichische Tageszeitung ist, hätte Hans Rauscher durch seine Glosse „Einserkastl“ gar nicht betonen müssen. Dennoch fügt sich sein Holzhammer-Satire-Kommentar nahtlos in das politische Weltbild der lachsfarbenen Postille, deren Meinungsmache-Auftrag darin liegt, alles was irgendwie von der FPÖ kommt, ins Lächerliche zu ziehen.

Kommentar von Unzensurix

Diesmal ist es die Veranstaltung „Abendland beschützen. Damals wie heute“, an der Herr Rauscher seinen Ungefallen findet. Denn dass die „Freiheitliche Akademie Wien“ den dreihundertdreiunddreißigsten Jahrestag der Schlacht am Kahlenberg (12. September 1683) begeht und zu einer Festveranstaltung lädt, wird auch sofort zu einem Rundumschlag gegen Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer genützt, dem man ja, weil es sich bei Rauschers Textchen ja angeblich um eine Satire handelt, gleich eine Nazi-Affinität andichtet.

Keine "Nazi-Erfindung": Katholisches Fest Mariä Namen

Dummerweise wird der 12. September bereits seit Jahrhunderten (also auch lange vor der Nazi-Zeit) von Menschen festlich begangen, die zu diesem Zweck sogar ein Gotteshaus aufsuchen um der Heiligen Maria Dank für die Befreiung Wiens von den Türken zu zollen. Denn als die vereinigten christlichen Heere unter Oberbefehl des polnischen Königs Johann III. Sobieski die Hänge des Kahlenberg herabstürmten und der Belagerung Wiens ein Endes setzten, wurde das Banner der Schutzmantelmadonna vorangetragen.

So ist es in der Katholischen Kirche seit Papst Innozenz XI. (1611-1689) üblich, das Fest Mariä Namen am 12. September in Gedenken an dieses historische Ereignis, welches damals eine Islamisierung Europas verhindert hat, zu feiern.

Wie linke Journalisten jeden kritischen Gedanken im Keim ersticken

Wenn es aber nun jemand wagt, durch ein historisches Ereignis einen Blick auf die Gegenwart zu werfen und dieser Gegenwart einige zum Denken gebende Gedankenspiele abverlangen könnte (wie etwa, dass es derzeit ebenso etwas wie eine kriegerische Islamisierung Europas gibt), dann ist es des linken Journalisten größte Aufgabe, mit der klassischen Nazikeule jeden kritischen Gedanken im Keim zu ersticken.

Islamisierung Europas längst wieder im Gang

Denn was für Herrn Rauscher nicht sein darf, darf auch nicht sein. Wenn man sich allerdings der Worte erinnert, die der als Sultan bezeichnete Türke Erdogan einst sprach – „Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Speerspitzen und die Kuppeln unsere Helme“ -, und dabei darauf besteht, dass die Türkei Mitglied der EU werden soll, dann sollte man sich eher darauf besinnen, darüber nachzudenken, was für eine Zukunft Europa tatsächlich haben möchte.

Auch ein Spaziergang durch manche Straßenzüge Wiens lässt leider den Verdacht aufkommen, dass sich der Sieg der christlichen Heere vor Wien längst in eine kapitale Niederlage verwandelt hat.

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