Die ägyptische Regierung wehrt sich massiv gegen Asyl-Sammelzentren auf ihrem Staatsgebiet. Laurent De Boeck, Landesdirektor der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Kairo teilte diese Entscheidung der Ägyter gegenüber der Europäischen Union mit. Noch Mitte September hatten EU-Ratschef Donald Tusk und der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine Weiterführung der Gespräche mit Ägypten über diese Asyl-Sammelzentren und einer damit im Zusammenhang stehenden wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Europa. Insbesondere sollten auch auf dem Mittelmeer aufgegriffene illegale Migranten in diese Sammelzentren zusammengefasst werden, um dann betreut und in ihre Heimatländer zurückgeschickt zu werden.
Jetzt stellt sich offensichtlich heraus, dass Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi strikt gegen diese Asyl-Sammelzentren ist, da er soziale Unruhen und Anreize für Migranten sieht, die “Ägypten-Route” zu nehmen, um dann mit Zwischenstopp weiter nach Europa zu gelangen.
Patentrezept wäre eine Schließung der Sahara-Routen nach Norden
Migrations- und Sicherheitsexperten halten die Schaffung von Asyl-Sammelzentren in nordafrikanischen Staaten wie etwa Ägypten sowie so für die zweitbeste Lösung um Europa vor einer Massenzuwanderung aus Afrika zu schützen.
Laut Expertenmeinung wäre die Total-Schließung der Sahra-Routen nach Norden viel effizienter und mit einem viel geringeren logistischen und finanziellen Aufwand zu betreiben.