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Wenn die “Sammlung Alter Musikinstrumente” schon nicht vernichtet werden kann, so soll ihr, wenn es nach den Linken geht, zumindest ein Nazi-Geruch verpasst werden.

20. September 2018 / 11:17 Uhr

Rathkolb-Genossen “nazifizieren” die “Sammlung Alter Musikinstrumente” in Wien

Im Vortragsraum des Kunsthistorischen Museums war am 18. September ein Vortrag der besonderen Art zu hören: Der Fremdenführer Stephan Turmalin sprach über die “Sammlung Alter Musikinstrumente im Dritten Reich”.

Gastkommentar von Markus Vorzellner

Denjenigen, die sich an die sozialistischen Bemühungen von 2015 noch erinnern, jene “Sammlung Alter Musikinstrumente” (SAM) knapp vor der Feier zu deren 100-jährigem Bestehen zu zerstören, schwant Schlimmes. Und richtig: Der mit diesem Thema zum Master erhobene Wien-Führer Turmalin, der seine diesbezügliche Arbeit über eben das Thema bei – ja wem wohl? – richtig: Oliver Rathkolb geschrieben hat, konnte seinem Betreuungsgenossen alle Ehre machen. Zur Erinnerung: Oliver Rathkolb war es, der vor drei Jahren zusammen mit dem zum Glück längst vergessenen Josef Ostermayer die SAM zerstören wollte, um an deren Stelle ein “Haus der Geschichte” einzurichten, das die segenspendenden Großtaten sozialistischer Politik quer durch die Geschichte zum Thema haben sollte.

Erweiterung zur “falschen Zeit?”

Die inhaltlichen Bereiche des Turmalin-Vortrags hier im Einzelnen aufführen zu wollen, würde den Rahmen sprengen. Zusammengefasst: Die SAM sei in ihrer heutigen Zusammensetzung von der Zeit zwischen 1933 und 1945 zutiefst geprägt, deren Kurator Victor Luithlen wäre ein begeisterter Blockwart gewesen und ähnliches Einschlägiges. Nun waren diese Fakten zum Teil unrichtig, zum Teil bewusst falsch interpretiert, was in den darauffolgenden durchaus kritischen Diskussionsbeiträgen auch zur Sprache kam.

Und da setzte plötzlich beim Referenten das typisch sozialistische Verhalten ein, das auch bei Betreuungsgenossen Rathkolb immer wieder beobachtet werden konnte: Der Kritisierte fühlte sich beleidigt, die Stimmung sei “viel zu aggressiv” und er sehe sich außer Stande, in diesem Rahmen eine sinnvolle Diskussion zu führen. Turmalin wandte diese Taktik sehr bald an, denn ihm gingen die Argumente gegen Einwände schnell aus, die von Fachkundigen kamen, welche ihm sichtlich nicht unbekannt waren. Als sich der zweite aus dieser Gruppe zu Wort meldete, entkam ihm ein “Von Ihnen ist ja auch nichts anderes zu erwarten.”

Nicht einmal Namen richtig geschrieben

Einer der fachlichen Kritikpunkte sei hier doch angeführt: Turmalin schrieb Luithlens Namen in seiner Arbeit wie in seiner Präsentation mehrmals oftmals falsch: “Viktor” statt “Victor”. Als er darauf hingewiesen wurde, sagte er, dies sei “der Einfachheit halber” geschehen.

Linke Zerstörungswut

Fazit der hingeschluderten “Erkenntnisse”: Alle mit der SAM zusammenhängenden Gegebenheiten seien nazistisch geprägt, die SAM ist ein aus “Nazi-Geist”entstandenes Gebilde, der Kurator Victor Luithlen ein Nazi gewesen, was nachweislich nicht stimmt, und vieles mehr. Man erkennt deutlich: Der Ungeist Rathkolbscher Zerstörungswut lebt in seinen GenossInnen StudentInnen fort, wenngleich ein wenig sublimiert. Kann die SAM schon nicht vernichtet werden, so soll ihr zumindest ein Nazi-Geruch anhaften – ist doch immerhin besser als gar nichts.

Markus Vorzellner lebt als Pianist (Schwerpunkt Kammermusik und Liedbegleitung), Musikpublizist und Pädagoge in Wien.

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