Im Wirtschaftskrieg mit den USA setzt die Türkei unter dem Regime von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zunehmend auf die islamische Bruderhilfe aus dem Golfstaat Katar. Aktuell haben die beiden Zentralbanken von Katar und der Türkei ein Währungsabkommen unterzeichnet. Inhalt dieser bilateralen Vereinbarung ist es, ein wechselseitiges Währungs-Austauschsystem zu etablieren. Damit soll die Finanzstabilität der in massive währungspolitische Schwierigkeiten geratenen Türkei unterstützt werden.
Die erste Tranche dieses Abkommens soll die Größenordnung von rund drei Milliarden US-Dollar umfassen. Nach der Zusage eines 15 Milliarden US-Dollar Pakets für Investitionen in der Türkei hilft der moslemische Golfstaat schon zum zweiten Mal innerhalb einer Woche in ökonomischen Dingen aus.
Erdogan und Schwiegersohn Berat Albayrak stehen unter Druck
Das Regime in Ankara steht jedenfalls massiv unter ökonomischem Druck, seit die USA die Sanktionen verschärft haben. Staats- und Regierungschef Erdogan und sein erst Anfang Juli ins Amt des Finanzministers berufener Schwiegersohn Berat Albayrak haben alle Hände voll zu tun, um die türkische Lira trotz Inflationsdruck zu stabilisieren und die Versorgungslage mit Handelswaren und Dienstleistungen aus dem Ausland sicherzustellen. Bricht die türkische Wirtschaft mittelfristig zusammen, dann könnte dies auch das Ende der Ära Erdogan sein.
