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Rene Benko

Gute Freunde bei Rot-Schwarz und keine Berührungsängste mit umstrittenen Financiers: der Milliardär Rene Benko.

29. August 2017 / 17:17 Uhr

Der kometenhafte Aufstieg des politisch gut abgeschirmten Rene Benko

„Korruption: Rene Benko ist ein verurteilter Mann“, schrieb Die Presse im August 2014. Der Immobilienmilliardär wurde zu einer bedingten Strafe wegen „versuchter verbotener Intervention“ zu einem Jahr bedingt rechtskräftig verurteilt. Benko, laut Richterin „ein Musterfall für Korruption“, habe mit 150.000 Euro versucht, über einen Mittelsmann den ebenfalls wegen Korruption verurteilten kroatischen Ex-Ministerpräsidenten Ivo Sanader zu bewegen, bei Italiens Premierminister Silvio Berlusconi für die Einstellung eines Verfahrens gegen eine Benko-Firma zu intervenieren.

Wie überlebt man eine solche Verurteilung wirtschaftlich?

Wohl jeder andere Unternehmer hätte eine solche Verurteilung wirtschaftlich nicht überlebt. Warum dann Benko, dessen Unternehmen weiter blühte? Der Unternehmer hat mächtige Freunde in SPÖ und ÖVP und keinerlei Skrupel, sich mit überaus umstrittenen Financiers einzulassen. ÖVP-Chef Sebastian Kurz soll den Milliardär zu seinem Beraterstab zählen und kritisierte erst vor kurzem FPÖ-Chef HC Strache medienwirksam bei einem gemeinsamen Frühstück mit Benko in dessen Wiener Luxushotel Park Hyatt.

Legte Gusenbauer Draht zu Milliardär Steinmetz?

Aber auch in der Noch-Kanzlerpartei SPÖ hat Benko mit dem in seinem Firmenbeirat sitzenden Ex-SPÖ-Chef und Präsidenten des SPÖ-Bildungsinstitutes, Alfred Gusenbauer, einen mächtigen Verbündeten. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Gusenbauer dem damals finanziell in Schwierigkeiten befindlichen Benko den Draht zum umstrittenen israelischen Milliardär Beny Steinmetz gelegt habe. Dieser hat Benko mit angeblich hunderten Millionen unterstützt und den Kauf der deutschen Karstadt-Gruppe ermöglicht.

Größter Immobilienbesitzer in der Wiener Innenstadt

Gusenbauer hatte ja geschäftlich Kontakt zum engen Steinmetz-Partner und langjährigen mittlerweile notgefeuerten SPÖ- und Kern-Berater Tal Silberstein und sitzt auch als Direktor in einer Steinmetz-Firma, die in dubiose Bergbauunternehmungen verwickelt ist. Vielleicht verbindet Steinmetz, Silberstein und Benko auch die Tatsache, dass die beiden Israelis mittlerweile wegen Korruptionsverdachts u.a. betreffend die Bergbaufirma, in der Gusenbauer Direktor ist, verhaftet worden sind. Benkos gute Polit-Verbindungen dürften sicherlich auch nicht dabei geschadet haben, dass der Milliardär mittlerweile der größte Immobilienbesitzer in der Wiener Innenstadt ist.

Tiefere Einblicke in Benkos Signa-Firmengeflecht bietet aktuell die Recherche-Plattform Fass ohne Boden.

"Zeig mir Deine Freunde, und ich sag' Dir, wer Du bist"

Nicht nur Steinmetz war ein hinterfragenswerter Investor beim Aufstieg des Rene Benko. Ein kleiner Auszug ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

George Economou: Mit Vorwürfen rund um Insiderhandel und Steuerflucht skandalumwitterter griechischer Reeder,

Falcon Bank: Die im Besitz von Abu Dhabi befindliche Bank war beispielsweise in den Strudel der gigantischen Betrugsaffäre rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB und Ministerpräsident Razak Najib. Ein korruptes Netzwerk hatte den Fonds ausgeplündert und die Gelder weltweit verschoben.

Wendelin Wiedeking: Gegen den ehemaligen Porsche-Chef wurde wegen Untreue und Marktmanipulation ermittelt. Das Verfahren wurde eingestellt.

Hans-Peter Haselsteiner: Umstrittener österreichischer Milliardär, Neos-Finanzier, Ex-LIF-Abgeordneter und erbitterter Gegner der FPÖ. Mit Benko und Gusenbauer Besucher der geheimnisumwitterten Bilderberger-Konferenz der Superreichen und Mächtigen.

„Zeig mir Deine Freunde, und ich sag' Dir, wer Du bist“. Dieses griechische Sprichwort bewahrheitet sich bei Benko wohl deutlich. Insider sind gespannt, was passiert, wenn der mutmaßliche rot-schwarze Schutzschirm über dem Milliardär einmal wegfällt.

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