Die U-Bahnstation Margaretengürtel im Grenzdreieck des 5., 6. und 12. Wiener Gemeindebezirks bleibt ein Hochrisikogebiet. Schon in den 1990er Jahren, als die ersten Schwarzafrikaner in Wien den Straßenhandel mit harten Drogen aufzogen, war hier einer der Brennpunkte. Und trotz zeitweiliger Vertreibung der Szene durch die Polizei ist hier bis heute ein Zentrum der Ausländerkriminalität angesiedelt, da es in Wien insgesamt kaum noch eingeborene Drogenhändler gibt, vor allem nicht bei harten Drogen.
Durchschnittlich zehn Polizeieinsätze pro Tag
Allein 71 Einsätze der Wiener Polizeisondereinheit WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) fanden dort im Jahr 2016 statt, wie eine Anfragebeantwortung von Innenminister Wolfgang Sobotka an FPÖ-Bundesrat Hans-Jörg Jenewein zeigt. Insgesamt 3.706 Polizeieinsätze fanden an diesem sicherheitspolizeilich neuralgischen Punkt statt, das heißt im Schnitt rund zehn Polizeieinsätze pro Tag im Durchschnitt.
20 Einsätze an Spitzentagen – eigenes Wachzimmer nötig
Die Spitzen am Margaretengürtel waren der 31. August 2016 mit 21 Polizeieinsätzen, gefolgt vom 1. April 2016 mit 20 Einsätzen und 18 Einsätzen am 17.Dezember 2016. Am 31. August etwa dauerten die Einsätze im Detail von 00:05 bis 00:27, 01:53 bis 02:19, 03:08 bis 03:25, 07:36 bis 07:56, 10:25 bis 10:59, 11:25 bis 11:30, 11:56 bis 12:45, 12:16 bis 12:24, 17:06 bis 17:31, 17:30 bis 18:12, 21:25 bis 21:38 und 22:25 bis 22:42. Vielfach also fast Dauereinsatz für die Beamten allein an dieser Station, was ein eigenes Wachzimmer rechtfertigen würde.
Einsätze werden genau aufgezeichnet
Die polizeilichen Einsätze wurden durch die Einsatzleitung der Wiener Polizei erhoben, wie ÖVP-Minister Wolfgang Sobotka mitteilt:
Die Feststellung der Anzahl der polizeilichen Einsätze kann in Wien nur über das Einsatzleitsystem erfolgen. Dieses System teilt das Stadtgebiet von Wien in Quadrate unterschiedlicher Größe. Über die Software kann ein entsprechender Kreisdurchmesser eingegeben werden, wobei der Mittelpunkt des Kreises die angegebene Örtlichkeit darstellt. Die Berechnung der Einsätze erfolgt in weiterer Folge durch Addieren der Einsätze pro Quadrat. Daraus resultiert, dass sich die Gesamtanzahl der Einsätze auf einen über den Kreisdurchmesser hinausgehenden Bereich erstreckt.
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