Dass die strikte Linie der türkisen Sebastian-Kurz-ÖVP in Bezug auf Massen-Einwanderung nach Österreich mehr Schein als Sein ist, beweisen Aussagen des damaligen Integrationsstaatssekretärs aus dem Jahr 2013 zur Einbürgerung von Migranten.
Kurz ließ Türkenbelagerung aus Staatsbürgerschaftstest streichen
In dem damaligen Interview mit der Tiroler Tageszeitung (25. April 2013) war Kurz voll des Lobes für die neuen Kriterien beim Staatsbürgerschaftstest. Beispielsweise wenn es darum ging, die Fragen einer "Willkommenskultur" anzupassen und historische Ereignisse wie die Frage nach der Türkenbelagerung der politischen Korrektheit zu opfern. "Werte statt Türkenbelagerung" hieß es damals sogar in der Überschrift des Artikels, Kurz dazu:
Fragen, die nicht unbedingt Willkommenskultur ausstrahlen wie ‚Wann war die zweite Türkenbelagerung?‘, sind hinausgefallen.
Österreich ist "Einwanderungsland"
Wie sehr die jetzigen Aussagen des Chefs der "Neuen ÖVP" nach Heuchelei klingen, erfährt man im weiteren Verlauf des Artikels. So sah Kurz noch vor vier Jahren Österreich als "Einwanderungsland" und wünschte sich aufgrund zurückgehender Zahlen bei den Einbürgerungen mehr Migranten im Land. Von einer "Popularisierung der Einbürgerungen" sprach er damals gar, um möglichst viele Einwanderer zu Neubürgern machen zu können. Kurz wird mit folgenden Worten zitiert:
Ich freu’ mich über jeden, der die österreichische Staatsbürgerschaft annimmt.
Im Jahr 2015 sollte sich dieser Wunsch ja bekanntlich auch erfüllen.
Psychoanalytiker auf Kurz-Liste bejubelte Merkels offene Grenzen
Interessant sind auch die Aussagen des Psychoanalytikers und jüngst als neuem ÖVP-Quereinsteiger präsentierten Martin Engelberg. Dieser steht auf Platz elf der Liste "Neue ÖVP" und will sich laut Eigenaussage für "weniger Steuern, Einschränkungen und Bevormundungen durch den Staat" einsetzen.
In Bezug auf Masseneinwanderung ist der Neo-ÖVP-Politiker aber ganz auf linker Linie. In einem Beitrag für Die Presse aus dem Jahr 2015 bejubelte Engelberg damals die Standhaftigkeit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel aufgrund ihrer Flüchtlingspolitik und der Aussage "Wir schaffen das". Merkel zeige "Führungskraft – und das im besten Sinne des Wortes", so der ÖVP-Mann.