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Stammt die Kriegskasse von Beny Steinmetz aus dem Profit mit Blutdiamanten aus Sierra Leone und Guinea?

17. August 2017 / 18:27 Uhr

Beny Steinmetz: Blutdiamanten als Investitionsgrundlage bei Karstadt & Co?

Der Kriminalfall rund um den verhaftteten SPÖ- und Bundeskanzler-Kern-Berater Tal Silberstein hat das Interesse auch auf dessen ebenfalls in Haft befindlichen Geschäftspartner Beny Steinmetz gelenkt. Der Immobilieninvestor, in der jüngeren Vergangenheit auch als Investor bei Karstadt Deutschland mit dem Sebastian-Kurz-Berater Rene Benko aktiv, soll laut Medienberichten einen Teil seines Vermögens mit Blutdiamanten gemacht haben. So berichtete etwa die linke deutsche Tageszeitung Taz unter dem Titel „Diamanten und Unruhen“ am 27. Aptil 2012:

Sierra Leones Diamanten, während des Krieges weltweit als „Blutdiamanten“ verrufen und boykottiert, werden heute wieder weltweit verkauft. Der Israeli Beny Steinmetz, dessen „BSG Resources“ Sierra Leones größtes Diamantengebiet Koidu an der guineischen Grenze ausbeutet, plant als erstes afrikanisches Unternehmen überhaupt den Börsengang in Hongkong, um chinesisches Kapital aufzunehmen.

November 2013: Steinmetz steigt bei Karstadt groß ein

Im November 2013, also eineinhalb Jahre später, berichtet die Tageszeitung Süddeutsche über das Engagement von Steinmetz bei Karstadt in Deutschland:

Das Geld dürfte Steinmetz jedenfalls haben. Der Geschäftsmann und Milliardär ist eine schillernde Figur, vor allem im Diamantenhandel. Wobei seine Firma BSG – das steht für Beny Steinmetz Group (BSG) – auch dort kräftig mitmischt, wo Menschenrechte nicht viel gelten und korrupte Regierungen das Sagen haben. Etwa im Kongo, wo seit Jahren ein Bürgerkrieg tobt, in dem es vor allem um die Bodenschätze des Landes geht – Kobalt und Diamanten. Blutdiamanten sagen Kritiker, weil rundherum Warlords ihre Privatkriege führen. Welche Rolle dort die Ressourcensparte der BSG genau spielt, ist unklar.

Auch zur Militärdiktatur in Guinea hat die Steinmetz-Firma Verbindungen. 2008 kam sie dort in den Besitz einer Eisenerzmine, angeblich ohne dafür etwas zu zahlen, wie die Menschenrechtsorganisation Global Witness anprangert. Der frühere Eigentümer dieser "Simandou" genannten Mine war kurz zuvor von Guineas Präsident enteignet worden. Steinmetz' Firma verkaufte später die Hälfte der Anteile für 2,5 Milliarden Dollar an einen brasilianischen Konzern. Wenn es so gewesen sein sollte, war das aus finanzieller Sicht ein Top-Deal.

Wenn man bedenkt, dass Geld eine vertretbare Sache ist, dann könnte bei Karstadt auch ein Teil des Profits aus Sierra Leone und Guinea gelandet sein. Mittlerweile haben sich die Wege von Rene Benko und Steinmetz geschäftlich wieder getrennt. Steinmetz wendete sich Tal Silberstein zu und dieser Christian Kern, Rene Benko ist bei Sebastian Kurz im Beraterstab gelandet. Und Tal Silberstein, Christian Kern und Rene Benko sind gut wiederum vernetzt mit Ex-SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. 

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