Unzensuriert berichtete vor einem Monat darüber, dass ausgerechnet die Türkei eine beliebte Destination für Österreichs Rinderexport ist. Eine Beantwortung zur Anfrage des freiheitlichen Agrarsprechers Harald Jannach zeigt, dass die Türkei als Importeur für österreichisches Rind sogar die Deutschen auf den dritten Platz verdrängt hat. Die nun gelieferten Daten zeigen nicht nur den Export in Drittstaaten, sondern auch innerhalb der EU.
Österreichs Rinderexport gesamt rückläufig
Die Zahlen werden in Tonnen angeführt. 7.281 Tonnen an lebenden Rindern exportierte Österreich 2014 nach Deutschland. Zwei Jahre später waren es nur mehr 4.097 Tonnen. Umgekehrt sieht es bei der Türkei aus. 2.669 Tonnen wurden 2014 exportiert, 7.645 Tonnen lebender Rinder nahm die Türkei dafür aber 2016 ab. Unangefochten auf Platz eins bleibt für Österreich Italien. 17.737 Tonnen wurden 2014 in den Süden exportiert, wobei es 2016 mit 15.296 Tonnen etwas weniger waren.
Seit 2016 steht übrigens auch der Iran auf der Exportliste Österreichs. Gesamt gesehen ist Österreichs Export an Rindern rückläufig. Und es werden durchwegs mehr Rinder importiert als exportiert. Die meisten bezieht Österreich aus der Tschechischen Republik (2016: 22.255 Tonnen).
Die an Jannach übermittelte Statistik beschäftigt sich nicht nur mit lebenden Rindern. Zahlen zum Import und Export werden auch zu Geflügel und Schweinen, lebend und verarbeitet, geliefert. Zusammengefasst noch ein paar Daten: Österreich importiert zwar mehr Rinder als es exportiert, dafür wird doppelt soviel Rindfleisch exportiert (laut 2016: 102.176 Tonnen) wie importiert (48.125). Offenbar werden (billigere?) Rinder aus dem Ausland in Österreich geschlachtet und die fertigen Produkte wandern zu Bestpreisen ins Ausland.
Schweine werden kaum exportiert, dafür massenhaft importiert
Drastisch sieht es übrigens am Schweinemarkt aus. Österreich hatte 1.671 Tonnen an lebenden Schweinen exportiert. Allerdings wurden 47.881 Tonnen importiert. Die meisten kommen aus Deutschland und Ungarn. Schweinefleisch exportiert hat Österreich im Vorjahr 166.308 Tonnen, eingeführt wurden im selben Jahr 145.262 Tonnen. Befindet sich also hauptsächlich ausländisches Schweinefleisch auf unseren Tellern? Immerhin hat Österreich laut Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) einen Selbstversorgungsgrad von 103 Prozent.