Erschütternd, wie grausam ein türkischer Rinderbauer im niederösterreichischen Laaben seine Kuh behandelt hat. Unfassbar jedoch, mit welchem Sarkasmus der zuständige Amtstierarzt nach einem Lokalaugenschein das verletzte Tier leiden ließ.
Tierquäler schlug auf verletztes Tier ein
Passanten, die am 3. Mai am Anwesen des Rinderbauern vorbeikamen, wollen gesehen haben, wie der Türke eine offensichtlich verletzte Kuh mit dem Traktor aus dem Stall ins Freie zerrte und dann auf das am Boden liegende Tier mit einem Stock einschlug. In einem auf YouTube veröffentlichten Video ist die Prügelszene ab Sekunde 30 zu sehen:

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Davon setzten sie die in Laaben ansässige Tierschutzorganisation Animal Spirit in Kenntnis, welche ihrerseits den zuständigen Amtstierarzt und die Polizei verständigte.
Amtstierarzt unternahm nichts
Wer glaubt, die Vertreter österreichischer Behörden hätten dem Leiden der geschundenen Kreatur ein Ende bereitet oder den Tierquäler in die Schranken gewiesen, der irrt. Die einzige „Amtshandlung“ des Tierarztes bestand darin zu veranlassen, dass das verletzte Tier mit einer Plane abgedeckt wird.
Auf sein Nicht-Handeln angesprochen, zitiert ihn der Obmann der Tierschutzorganisation, Dr. Franz-Joseph Plank, so: „Da kann man nichts machen, die Kuh hat wahrscheinlich die Beine gegrätscht (Fachausdruck „Adduktorenriß“) oder sich was gebrochen, aber vielleicht steht sie ja morgen eh wieder auf…“. Auf die Frage, warum weder ein praktischer Tierarzt – zwecks eingehender Untersuchung und gegebenenfalls Behandlung – noch der Notschlachter gerufen worden sind, soll die zynische Antwort gewesen sein, dass man die Kuh nach einer Behandlung nicht mehr hätte schlachten und aufessen können.
Tierarzt wäre Vollzugsorgan des Tierschutzgesetzes
„Es ist einfach unglaublich und beschämend mit ansehen zu müssen, wie ein Tierarzt-Kollege, der als Amtstierarzt noch dazu das Vollzugsorgan für die Tierschutzgesetzgebung wäre, so gefühllos agieren kann und einfach – außer einer notdürftigen Planenabdeckung – nichts veranlasst hat“, empört sich der Tierschützer.
Wie Plank weiter berichtet, soll die Kuh nicht wieder aufgestanden, sondern über Nacht, lediglich mit besagter Plane abgedeckt, bei strömendem Regen im Freien gelegen sein.
Unzensuriert hat den Amtstierarzt um Stellungnahme gebeten. Eine Antwort blieb leider aus.