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Der dänische Ministerpräsident Rasmussen setzte ein Signal und lud seinen türkischen Amtskollegen Yildirim kurzerhand wieder aus.

13. März 2017 / 15:33 Uhr

Dänemark zieht nach – keine türkischen Wahlkampfauftritte erwünscht

Nach dem unmissverständlichen Statement, das die niederländische Regierung mit der Ausweisung der türkischen Sozialministerin Fatma Betül Sayan Kaya als „unerwünschte Ausländerin“ letzten Sonntag getätigt hatte, zieht nun Dänemark nach, wie auch faz.net berichtet. In den Niederlanden war Sayan Kaya daran gehindert worden, einen Wahlkampfauftritt für Präsident Recep Tayyip Erdogan in Rotterdam abzuhalten und wurde des Landes verwiesen, wie auch unzensuriert.at berichtet.

Dänen "sehr besorgt" über jüngste Entwicklungen

Der für den 20. März vorgesehene Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Binal Yildirim in Dänemark wurde von der dortigen Regierung nun ebenfalls kurzerhand abgesagt. Man würde die jüngsten Entwicklungen „sehr besorgt“ beobachten, wird von Seiten der dänischen Regierung verlautbart.

Im Lichte der jüngsten Angriffe der Türkei gegen die Niederlande könne ein solcher Besuch nicht stattfinden, verlautete der dänische Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen. Damit bezog er sich unter anderem auf die wiederholt von der Türkei gegen die Niederlande aber auch Deutschland erhobenen „Faschismus"-Vorwürfe.

Der 52-jährige Jurist aus den Reihen der Venstre Partei und nunmehr seit 2015 zum wiederholten Male Ministerpräsident Dänemarks setzte damit ein deutliches politisches Signal in Richtung Ankara. Rasmussen habe angesichts der momentanen Situation seinem türkischen Pendent Ministerpräsidenten Yildirim „diplomatisch“ vorgeschlagen das Treffen „zu verschieben“.

Keine „milde“ Betrachtung der Situation in der Türkei möglich

Die Entwicklungen in der Türkei könne man in keinem Falle milde betrachten. Ein Treffen mit dem türkischen Ministerpräsidenten könnte allerdings in der jetzigen Situation eben genau so interpretiert werden. Die sehr besorgte Beobachtung der dänischen Regierung in Richtung Bosporus stünde einem solchen Treffen momentan sozusagen im Wege, hieß es von Seiten der dänischen Regierung.

In normalen Zeiten wäre es ein Vergnügen, den türkischen Ministerpräsidenten zu empfangen, wie das noch am 10. Dezember des Vorjahres in Ankara stattgefundene „offene und konstruktive Gespräch“ der beiden Politiker gezeigt hatte, erklärte Rasmussen.

Inoffiziellen Quellen zufolge hatte Yildirim geplant, am 19. und 20. März neben seinen offiziellen Terminen in Dänemark auch an türkischen Bürgerversammlungen teilzunehmen. 

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