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In vielen Ländern Afrikas ist die Genitalverstümmelung bei Kindern weit verbreitet. Die tief verwurzelte Tradition lässt sich mit einem Gesetz in Deutschland nicht einfach ändern (Symbolbild).

20. Juli 2017 / 15:00 Uhr

13.000 Mädchen in Deutschland von Genitalverstümmelung bedroht

Wenn da keine Alarmglocken läuten, dann fragt man sich wirklich, was in diesem Land noch alles geschehen muss? Von der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes kürzlich aufgedeckt, sollen mehr als 13.000 (!) Mädchen in Deutschland von Genitalverstümmelung bedroht sein. Ihnen soll dabei aus "Brauchtumsgründen" die Klitoris herausgeschnitten werden.

58.000 Frauen in Deutschland von Beschneidung betroffen

Durch die massive Zuwanderung aus afrikanisch-muslimischen Ländern wie Senegal, Gambia, Guinea oder Somalia, wo die Genitalverstümmelung als Übergang vom Mädchen zur Frau gilt, steigt die Zahl der Opfer, die durch den Eingriff unter unerträglichen Schmerzen leiden und Blutungen haben, auch in Deutschland stark an.

Spiegel Online berichtet von aktuell 58.000 betroffenen Frauen und bezieht sich dabei auf eine Schätzung von Terre des Femmes. Im Vergleich zu 2016 soll die Zahl um 10.000 gestiegen sein.

Spiegel Online zitiert dazu Terre-des-Femmes-Mitarbeiterin Charlotte Weil, die zu diesem Thema eine Dunkelzifferstudie machte:

Uns sind keine Fälle bekannt, wo Mädchen in Deutschland verstümmelt wurden. Das passiert entweder während eines Heimaturlaubes, oder man sucht Beschneiderinnen aus dem Herkunftsland auf, die in anderen europäischen Städten leben, etwa in Paris oder Amsterdam.

Grausames Ritual fürs Erwachsen werden

Die Welt berichtet vom Mädchen Hadja, das in ihrer Heimat Guinea der Beschneidung entgegenfiebert und sich gefreut hat, nach diesem grausamen Ritual endlich zu den Erwachsenen zu gehören. Damals war Hadja acht Jahre alt und musste unglaubliche Schmerzen über sich ergehen lassen. Fünfzig Jahre später lebt sie in Berlin und hat den Verein Mama Afrika gegründet, der sich gegen die Verstümmelung von Frauen einsetzt.

Bundestag machte Beschneidung zum Straftatbestand

Die Genitalverstümmelung ist in Guinea bereits seit 1969 verboten. Aber tief verwurzelte Traditionen ändern sich nicht einfach mit der Einführung eines Gesetzes. Vorige Woche hat der Bundestag die Genitalverstümmelung bei Mädchen und Frauen als Straftatbestand festgelegt. Bisher galt die Beschneidung schon als gefährliche Körperverletzung. Dass es nun ein eigener Straftatbestand wurde, zeigt, dass Deutschland mit den Traditionen der afrikanischen und muslimischen Communitys ein echtes Problem hat.

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