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NRW-Ministerpräsident Armin Laschet mit Kanzlerin Merkel. Beide spielen gegenüber der Homo-Ehe ein Doppelspiel zwischen Ablehnung und Nicht-Verhinderung.

Ehe

7. Juli 2017 / 14:55 Uhr

Homo-Ehe: NRW-Regierung enthält sich, Gesetz dennoch klar durch

Heute wurde auch im Bundesrat die „Ehe für alle“ beschlossen. Die schwarz-gelbe Regierung von Nordrhein-Westfalen hat sich darauf festgelegt, sich der Stimme zu enthalten, eine formelle Abstimmung war jedoch letztlich gar nicht nötig.

In Düsseldorf setzte sich die CDU gegen ihren Juniorpartner FDP durch. Deren Bundes- und Landesparteichef Christian Lindner schreibt dazu vorwurfsvoll auf Twitter:

Auch die oppositionellen Grünen kritisieren erwartungsgemäß die, doch überraschende Haltung der CDU. Die Ehe, vor kurzem für die Linken ein Auslaufmodell, hoffnungslos antiquiert, spießig und widerlich, wird nun als DAS Modell für das Zusammenleben gefeiert.

Adoptivkinder: Platzt der Traum einer Familie mit Mama und Papa?

Ende Juni hatte eine breite Mehrheit aus SPD, Linken und Grünen sowie einem Viertel der CDU/CSU-Fraktion die völlige rechtliche Gleichstellung von Lesben und Schwulen beschlossen, nachdem Angela Merkel überraschend die Abstimmung freigegeben hatte. Dies war wiederum die Folge einer Aussage z.B. von Grünen und FDP, als Koalitionspartner nach der Wahl im kommenden Herbst nur zur Verfügung zu stehen, wenn von der nächsten Bundesregierung die „Ehe für alle“ festgeschrieben werde.

Nun stehen alle sozialen und juristischen Rechte, die bislang die Ehe von Mann und Frau schützten, auch diesen Paaren zu. Sie dürfen Kinder adoptieren und für das Adoptivkind wird es ein Lotteriespiel, ob es mit einer Mama und einem Papa oder mit zwei Papas aufwachsen „darf“. Die heutige Beschlussfassung im Bundesrat soll noch einmal die deutliche Mehrheit der Politiker für diesen „Fortschritt“ verdeutlichen.

Bayern will Verfassungsgprüfung

Gegner der gravierenden Änderungen, unter anderem Abgeordnete der Union und die bayerische Staatsregierung, wollen prüfen lassen, ob für die „Ehe für alle“ nicht eine Grundgesetzänderung nötig wäre, denn die Homo-Ehe widerspricht in vielen Punkten der Intention des Grundgesetzes. Die CDU in Nordrhein-Westfalen positioniert sich überraschend also ebenfalls für das traditionelle Modell.

„Ehe zu dritt“ – Der nächste Schritt?

In der Tat stellt die Homo-Ehe das tragende Fundament in Frage, auf dem Volk, Kultur, Gesellschaft, Staat, Gemeinschaft, Recht und Ordnung seit jeher und in allen Kulturen beruhen. Mit ihr wird es letztlich schwer werden, gegen z.B. die „Ehe zu dritt" zu argumentieren oder gegen die Geschwisterehe. Auch bestehen Befürchtungen, dass Pädophile oder Zoophile (Menschen, die Sex mit Tieren haben) entsprechende Rechte ableiten wollen. Heißt Ehe für alle dann auch tatsächlich Ehe für alle?

Man könnte bestenfalls sagen: „Ich will das nicht“, aber wenn eine gerade zustande kommende Parlamentsmehrheit es anders sieht, ist nichts dagegen zu machen. Dieses fatale Prinzip, das hinter solchen „Öffnungen", „Liberalisierungen" wirkt, nicht zu erkennen, ist beinahe noch schlimmer als der Schritt selbst. Denn das ist nur ein Schritt. Es werden früher oder später weitere folgen.

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