Einen weitreichenden Schritt zur Korruptionsbekämpfung hat der nigerianische Staatspräsident Muhammadu Buhari gesetzt. Die Staatsregierung nahm die sogenannten "Geisterbeamten" ins Visier und strich ihnen kurzerhand das monatlich angewiesene Gehalt.
Als Geisterbeamte werden in Nigeria Staatsdiener bezeichnet, die zwar bezahlt werden, aber keinen tatsächlichen Dienst absolvieren. Diese Alimentation nehmen derzeit rund 50.000 nigerianische Bürger in Anspruch, was die Staatskasse jährlich umgerechnet 630 Millionen Euro kostet.
"Whistleblower" sollen weitere Korruptionsfälle aufdecken
Der Moslem Buhari möchte in seinem Kampf gegen Korruption nicht bei den Geisterbeamten Halt machen. Er hat für 2017 ein eigenes "Whistleblower"-System angekündigt, das dazu animieren soll, Missstände zu melden. Als Gegenleistung sollen bis zu fünf Prozent der dadurch eingesparten öffentlichen Ausgaben dem jeweiligen Informanten als Prämie zuerkannt werden.
Buhari befindet sich seit seiner Amtsübernahme neben dem Kampf gegen die Korruption vor allem in einem Bürgerkrieg gegen die islamistische Sekte Boko Haram. Obwohl es 2016 Erfolge gegen die Terrororganisation gegeben hat, kämpft diese weiter aus dem Untergrund heraus und lässt immer wieder blutige Anschläge ausführen.
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