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Zu den vorgeblich “fremdenfeindlichen” Anschlägen von Dresden ist nun ein Antifa-Bekennerschreiben aufgetaucht.

29. September 2016 / 08:39 Uhr

Sprengstoffanschläge in Dresden: Medien verschweigen Antifa-Bekennerschreiben

Vor den anstehenden Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit kam es am Montagabend zu zwei Sprengstoffanschlägen in Dresden. Eine Detonation ereignete sich vor dem International Congress Center, die Zweite vor der „Fatih Camiine“-Moschee im Stadtteil Cotta, wie auch MDR Sachsen berichtet.

Zwei Explosionen innerhalb einer halben Stunde

Die erste Explosion ereignete sich im türkisch–islamischen Stadtteil Cotta vor einer Moschee kurz vor 22.00 Uhr. Zum Zeitpunkt der Detonation waren der Imam, dessen Frau und die beiden Söhne im Gebäude. Alle blieben unverletzt. Nach Angaben der Polizei wurden Reste eines Sprengstoffes „Marke Eigenbau“ gefunden. Es entstand Sachschaden am Eingangsbereich des Gebäudes.

Sprengstoff Marke Eigenbau

Zirka eine halbe Stunde später detonierte ein zweiter Sprengsatz vor dem International Congress Center. Die Polizei evakuierte daraufhin Teile des angrenzenden Hotels. Im Bereich der Freiterrasse zwischen dem Hotel und dem Congress Center konnten ebenfalls Teile eines selbst gebauten Sprengsatzes sichergestellt werden.

Tag der Deutschen Einheit: Verschärfte Kontrollmaßnahmen

Alle Sicherheitsvorkehrungen betreffend der Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit sind nun verschärft. Kontrollbereiche werden zeitlich vorgezogen errichtet sowie der Objektschutz verstärkt. Dies erläuterte Sachsens Innenminister Markus Ulbig in einer Pressekonferenz am Dienstag in Dresden. Weiters verurteilte Ulbig die Anschläge als „feige Tat“ und erklärte, man werde alles daran setzten, die Täter schnellstmöglich zu identifizieren. Alle fünf islamischen Einrichtungen Dresdens, darunter drei Moscheen, erhalten ab sofort Objektschutz.

Polizei und Medien hielten Informationen zehn Stunden zurück

Harsche Kritik hagelte es unterdessen an der Vorgangsweise der Polizei. Zwischen den Anschlägen am Montag um 21:53 Uhr respektive um 22:19 Uhr und der Information der Öffentlichkeit am Dienstag um 08:13 Uhr hatte man seitens der Behörden rund zehn Stunden verstreichen lassen. Dies wird von der Polizei mit "Fahndungsermittlungen" begründet. Dresdens Polizeipräsident Horst Kretzschmar übernimmt dafür die Verantwortung. „Ich habe diese Entscheidung getroffen“, so Kretzschmar.

Mit "Fremdenfeindlichkeit" war man schneller zur Hand

Mit der Einstufung der Taten als „fremdenfeindlich motiviert“ hingegen war Kretzschmar rascher zur Stelle:

Beide Anschläge stehen zeitlich im Zusammenhang. Auch wenn uns bislang kein Bekennerschreiben vorliegt, müssen wir von einem fremdenfeindlichen Motiv ausgehen. Gleichzeitig sehen wir auch eine Verbindung zu den Feierlichkeiten anlässlich des Tages der Deutschen Einheit am kommenden Wochenende. Ab sofort arbeiten wir im Krisenmodus!

Daraufhin haben sich Anwohner aus Dresden zu Kundgebungen gegen Fremdenhass zusammengefunden. Angesichts solcher Hysterie hätte Polizeichef Kretzschmar sich in diesem Fall mit der Verlautbarung wohl eher zehn Stunden Zeit nehmen sollen, wie neueste Ermittlungsergebnisse zeigen.

Antifa-Bekennerschreiben aufgetaucht

Laut Innenminister Ulbig (CDU) war auf einer Antifa-Internetseite ein Bekennerschreiben zu den Dresdner Anschlägen aufgetaucht, wie auch die Zeit online berichtet. Auf dem Internetportal linksunten.indymedia.org war das Bekennerschreiben veröffentllicht und von Experten gesichert worden.

Nachdem der Eintrag daraufhin wieder verschwunden war, wird er nun von Experten auf Echtheit geprüft. Antifa-Dresden hat sich daraufhin von dem Schreiben distanziert und mit der Begründung, es sei nicht "gegendert" formuliert gewesen, dem „rechtsextremen Lager“ zugeschrieben.

Ermittlungen nun in "alle Richtungen"

Von Seiten des Sächsischen Innenministeriums wird jedoch verschwiegen, wer sich in dem Schreiben zu den Attentaten bekannt hat. Über den Inhalt ist nur so viel bekannt, als es in dem Text heißt, es sollte sich bei den Anschlägen um ein „vorverlegtes Feuerwerk“ zum Tag der deutschen Einheit gehandelt haben.

Laut sächsischem Innenministerium werde "in alle Richtungen" ermittelt. Man möchte allerdings meinen, dass durch das Bekennerschreiben möglicherweise eine Richtung bereits zweifelsfrei vorgegeben wäre.

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