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In Köln zogen zehntausende türkisch-nationalistische Erdogan-Anhänger durch die Straßen. Zuletzt gingen seine Fans auch in Wien demonstrieren.

1. August 2016 / 10:00 Uhr

Pro-Erdogan-Demo in Köln: 40.000 Teilnehmer und “Allahu Akbar-Rufe”

Zum wiederholten Male ließ der türkische Machthaber Recep Tayyip Erdogan seine Anhänger in Deutschland auf die Straßen gehen. Ähnliche Szenen kennen wir seit kurzem auch aus Wien. In Köln versammelten sich an die 40.000 Türken um für den autoritär herrschenden Präsidenten der Türkei nach dem gescheiterten Putschversuch zu demonstrieren. 

"Allahu Akbar"-Rufe bei AKP-Politiker

Angemeldet wurde die umstrittene Demonstration von der "Plattform für Demokratie – gegen Staatsstreich", welcher über 100 türkische Gruppierungen und Vereine angehören. Ein Mitveranstalter war die AKP-nahe Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD). Eine Live-Videoschaltung von Erdogan selbst, via Großleinwand, wurde von den Behörden verboten. Als stattdessen ein AKP-Politiker zu einer Rede vor die Menge trat, kam es zu lautstarken "Allahu Akbar-Rufen". 

Auch Parolen wie „En büyük Turkiye“ (Türkei über alles) und "Einführung der Todesstrafe in der Türkei" wurden skandiert. Zudem gab es neben den Solidaritätsbekundungen für die türkische Regierung, auch heftige Kritik an den deutschen Medien. Diese betrieben „Volksverhetzung“ gegen das türksiche Volk, besonders nach dem Putschversuch. 

Polizei twittert auf türkisch

Um Ausschreitungen bei der Veranstaltung zu verhindern, war ein Großaufgebot der Polizei mit 2.700 Mann in der Stadt unterwegs. Es gab insgesamt vier angemeldete Gegendemonstrationen, unter anderem von Pro NRW und Pro Köln. Wie bereits üblich, wurde die Gegendemonstration der Pro-Bewegung von der Polizei aufgelöst. Aus Rücksichtnahme auf die türkischen Demonstranten, die anscheinend größtenteils nicht der deutschen Sprache mächtig sind, twitterten die Behörden gar auf türkisch. 

Erdogan: In Österreich keine Meinungsfreiheit

Auch Erdogan selbst ließ mit einigen Aussagen vor der Veranstaltung in Köln aufhorchen. So gebe es in Deutschland und Österreich keine Meinungsfreiheit, da türkische Demonstrationen verboten oder kriminalisiert würden und es Türken verboten sei, türkische Fahnen aufzuhängen, wie in Wiener Neustadt. 

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