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IWF-Chefin Lagarde will einen uneinbringlichen Milliardenkredit für Griechenland auf die Bürger der Euro-Zone abwälzen

IWF

23. Mai 2016 / 19:51 Uhr

Steuerzahler sollen einen 14 Milliarden Euro Griechenland-Kredit des IWF übernehmen

Mit 14 Milliarden Euro steht Griechenland beim Internationalen Währungsfonds (IWF) in der Kreide. Für diese faktisch uneinbringliche Summe sollen nun die europäischen Steuerzahler gerade stehen.

IWF-Chefin Lagarde will ihren Hals retten

Die Europäische Zentralbank (EZB), EU-Kommission und der IWF haben Griechenland in den letzten Jahren mit insgesamt drei „Rettungspaketen“ im Gesamtvolumen vor mehreren hundert Milliarden Euro vorerst vor dem Staatsbankrott bewahrt. Vor dem Bankrott  gerettet wurde allerdings nicht die griechische Bevölkerung, sondern Banken, die sonst auf einem Berg uneinbringlicher Kredite gesessen wären. Mit 14 Milliarden Euro hatte sich auch der Internationale Währungsfonds an der Bankenrettung beteiligt. Wie die Financial Times berichtet, will der IWF diesen Kredit nun auf die Eurostaaten, also auf die europäischen Steuerzahler abwälzen. Damit würden sich die IWF-Chefin Christine Lagarde und der Fonds elegant aus der Affäre ziehen. Im Gegenzug wolle man vorerst nicht mehr auf einen Schuldenschnitt bestehen.

Wahrscheinlicher Totalausfall als Schuldenerleichterung getarnt

Die deutschen Wirtschaftsnachrichten zitieren die Zeitung dahingehend, dass die Übernahme der Forderung durch den Europäischen Schutz Mechanismus (ESM) erfolgen soll. Das Argument der Verhandler: Beim ESM zahlt Griechenland wesentlich niedrigere Zinsen als beim IWF. Außerdem seien noch 16,9 Milliarden Euro übrig, die für die Rettung der griechischen Banken nicht abgerufen wurden. Das Ausfallrisiko würde mit einem Schlag nicht mehr beim IWF, sondern bei den europäischen Steuerzahlern liegen, die für den ESM haften.

Allen Beteiligten dürfte indes klar sein, dass Griechenland die gewährten Kredite niemals wird zurück zahlen können. Um diesen Umstand zu verschleiern, hat sich der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble bereits einen Trick ausgedacht. Die Rückzahlung soll auf einen weit in der Zukunft liegenden Termin verschoben und den Bürgern als „Schuldenerleichterung“ verkauft werden. Damit will man den Leuten vorgaukeln, dass es zu gar keinen Verlusten kommen werde, lediglich die Rückzahlung würde sich etwas verzögern.

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