Laut einem Bericht der amerikanischen Sicherheitsberatungsgruppe Soufan Group hat sich die Anzahl der in Syrien aktiven Jihadisten, die aus dem Ausland kommen, seit letztem Jahr mehr als verdoppelt. Waren im Juni 2014 noch 12.000 fremde Kämpfer aus 81 Ländern dort, so sind es mittlerweile zwischen 27.000 und 31.000.
Zustrom aus Europa verdoppelt
Westeuropa ist einer der Anwerbungsorte, an denen die Rekrutierung stark angestiegen ist. Die Anzahl der von hier eingereisten Kämpfer hat sich verdoppelt. Stärker ist der Effekt nur in Russland und Zentralasien: Hier betrug der Zuwachs an identifizierten Jihadisten fast 300%.
Europäische Rekrutierungs-Hotspots
Aus Österreich sind laut aktuellen Daten offiziell 300 Jihadisten in Syrien – inoffiziell geht man von 233 weiteren Personen aus. 70 Personen sind bereits aus dem Kampfgebiet zurückgekehrt. Die größten europäischen Anwerbungsländer sind Frankreich (1700), Deutschland und Großbritannien (jeweils 760). Meist findet die Anwerbung über enge freundschaftliche oder verwandtschaftliche Beziehungen statt, die Aktivität der ISIS in sozialen Medien ist bloß ein Wegbereiter.
Als "signifikante Herausforderung" bezeichnet die Soufan Group die hohe Rate der Rückkehrer: 20-30% der ISIS-Kämpfer aus westlichen Ländern reisen wieder in ihre Ausgangsländer zurück, was einen dementsprechenden Aufwand für die dortigen Sicherheitsbehörden und Exekutive bedeutet.
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