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Viel ändert sich in unserem Bildungssystem mit der neuen Reform nicht.

18. November 2015 / 09:30 Uhr

“Bildungsreform” verdient ihren Namen nicht

Die neue Bildungsreform ist fertig – ob sie ihren Namen jedoch verdient, ist mehr als fragwürdig. Trotz der langen Verhandlungen betrifft der Großteil der verlautbarten Reformen alleine die Schulverwaltung: Posten werden mit wohlklingenden neuen Titeln versehen (so wird der Landesschulrat zur "Bildungsdirektion"), die Bundesanstalten für Kindergartenpädagogik sollen "neu gestaltet" (und nicht etwa durch universitäre Bildungswege oder etwas anderes ersetzt) werden, und die Übergänge zwischen Kindergarten und Schule werden – auf Wegen der Dokumentation – fließender gestaltet.

"Bildungskompass" für jedes Kind über 3

Letzteres gibt Anlass zur Sorge: Denn für alle Kinder ab 3,5 Jahren ist nun ein "Bildungskompass" vorgesehen, der die Kompetenzen der Kinder aufzeichnen und der Überprüfung zur Verfügung stellen soll. Parallelen werden bereits zum Mutter-Kind-Pass gesetzt, dessen Evaluierungen bereits jetzt Voraussetzung für den Bezug von Beihilfen ist.  

Mehr Pflicht im Kindergartenalter

Während man rund um den Kindergarten von Förderung und Pflichten spricht – das 2. verpflichtende Kindergartenjahr ist ebenfalls Teil der Reform, wobei die "Pflicht" bereits im selben Absatz durch eine "Opt-Out-Möglichkeit" verwässert wird – wird im Schulbereich das Niveau weiter gesenkt. Ein "schlanker aktualisierter Lehrplan" legt den Fokus auf die "verstärkte Vermittlung der Grundkompetenzen" – gemeint sind  Lesen, Schreiben und Rechnen. Doch auch "Herausforderungen der Zukunft" – Migration wird explizit als Beispiel genannt – sind Teil des neuen "schlanken" Lehrplans.

Vielleicht wird ja das "Innovationspaket" seinem Namen gerecht und reisst die Reform doch noch auf eine neue Ebene – darin werden nämlich viele technologische Schlagworte bedient. So soll beispielsweise im Zeitalter des flächendeckend vorhandenen Mobilfunk-Internets jede Schule bis zum Jahr 2020 mit WLAN versehen werden.

->Bildungsreformkommission Vortrag an den Ministerrat

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