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Michael Büge mit seiner Ehefrau und dem Präsidenten des Dinghofer-Instituts, Martin Graf (rechts).

12. November 2015 / 14:11 Uhr

Ehre statt Karriere: Auszeichnung für ein Opfer linken Gesinnungsterrors

Michael Büge wurde 2013 zum Opfer des immer mehr um sich greifenden linken Gesinnungsterrors. Der CDU-Politiker war seit Ende 2011 in Berlin Staatssekretär für Soziales. In diese Funktion wurde er als ausgewiesener Experte berufen. Zuvor hatte er beispielsweise das Sozialamt im Berliner Problembezirk Neukölln geleitet.

Dass seine Amtszeit nach nur eineinhalb Jahren zu Ende gehen sollte, hatte nicht das Geringste mit den fachlichen Qualifikationen zu tun. Vielmehr geriet Büge von linker, medial breit unterstützter Seite unter Beschuss, weil er seit seiner Studienzeit Mitglied der Berliner Burschenschaft Gothia ist. Die CDU hielt dem Druck nicht stand und schloss sich der Jagdgesellschaft an. Büge wurde vor die Wahl gestellt, aus seiner Burschenschaft aus- oder als Staatssekretär zurückzutreten.

Entscheidung für „Ehre – Freiheit – Vaterland“

Büge entschied sich gegen die Karriere und für die Werte seines Lebensbundes, „Ehre – Freiheit – Vaterland“. Keine Selbstverständlichkeit, gerade in der CDU: Drei Jahre vorher war der als Nachfolger Ole von Beusts im Hamburger Bürgermeisteramt gehandelte Christoph Ahlhaus blitzartig eingeknickt, als man ihm seine Mitgliedschaft in einer Turnerschaft vorwarf. Ironie des Schicksals: Als Bürgermeister wurde er dennoch nicht berücksichtigt.

Büges Charakter und Standfestigkeit nahm das „Dinghofer-Institut – Studiengesellschaft für Politikforschung“ zum Anlass, ihn am Dienstag beim Jahres-Symposium im Parlament mit der Dinghofer-Medaille für Verdienste um die Demokratie auszuzeichnen. Die Laudatio zu Büges Ehren hielt der Chefredakteur der konservativen deutschen Wochenzeitung Junge Freiheit, Dieter Stein, der Büges Charakter und Standhaftigkeit hervorhob und besonders darauf hinwies, dass sein Entschluss auch von schwerwiegenden Konsequenzen für die gesamte Lebensplanung, insbesondere auch für seine Ehefrau und die beiden Kinder, begleitet war.

Wissenschafts-Medaille an Siegfried Selberherr

Die Dinghofer-Medaille für Verdienste um die Wissenschaft erhielt dieses Jahr Universitätsprofessor Siegfried Selberherr, Alt-Dekan an der Technischen Universität Wien. Seine Verdienste würdigte der frühere Rektor der TU, Fritz Paschke.

Das Dinghofer-Institut ist benannt nach Franz Dinghofer, der als Präsident der Provisorischen Nationalversammlung am 12. November 1918 die Republik Deutsch-Österreich ausrief. Der Aufarbeitung seiner historischen Verdienste widmet sich das Institut, zumal Dinghofers Rolle – er war Mitglied der Großdeutschen Partei – in der Geschichtsschreibung kaum gewürdigt wird – im Gegensatz zu damals handelnden Personen aus dem sozialdemokratischen und christlich-sozialen Lager.

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