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28. Dezember 2015 / 20:22 Uhr

ÖBB “verarschen” Parlament: Zwei Monate nach Flüchtlingstransport können Schäden nicht beziffert werden

Zwei Monate (!) nach Beschädigungen von ÖBB-Waggons kann (oder will) das Unternehmen keine Schadenssumme nennen. FPÖ-Nationalratsabgeordneter Walter Rauch, der im Parlament eine Anfrage zu den Schäden im Zug, der Flüchtlinge von Graz nach Linz brachte, stellte, fühlt sich ob dieser Feststellung der Bahn verarscht. Die ÖBB richteten dem Hohen Haus lediglich aus, dass der Gesamtschaden und die Reparaturzeit derzeit nicht zu beziffern seien. Es wären beim Versuch, Fenster im Zug zu öffnen, Fensterdichtungen beschädigt worden.

Züge aus Sicherheitsgründen aus dem Verkehr gezogen

Das klingt mehr als harmlos im Vergleich zu dem, was am 21. Oktober auf kleinezeitung.at zu lesen war:

Ein Sonderzug der ÖBB, der Flüchtlinge von Graz nach Linz gebracht hat, wurde beschädigt. Die Waggons mussten aus Sicherheitsgründen sogar aus dem Verkehr gezogen werden. "Der Sachschaden an den Waggons ist beträchtlich, etwa fünf Waggons mussten von uns aus Sicherheitsgründen aus dem Verkehr gezogen werden und sind in der Werkstatt", so Christoph Posch und Mario Brunnmayr von den ÖBB. Was war geschehen? In einem Sonderzug der ÖBB, der etwa 500 Flüchtlinge in der Nacht von Graz nach Linz gebracht hat, wurden von den Flüchtlingen an mehreren Notfallentriegelungsfenstern die Gummileisten heruntergerissen – weil dadurch die Sicherheit der Fahrgäste nicht mehr gewährleistet ist, mussten die Waggons in die Werkstatt.

Möglicherweise sollen Vorfälle vertuscht werden

Zwei Monate nach diesem Vorfall können die ÖBB also immer noch nicht abschätzen, wie hoch der Schaden ist, der bei diesem Flüchtlingstransport entstanden ist. Dies ist umso bemerkenswerte, als es in einem Journaleintrag der Polizei, der unzensuriert.at vorliegt, zu dem Vorfall heißt: Eine genaue Schadenserhebung wird im Laufe des morgigen Tages erfolgen. Das wäre folglich der 22. Oktober gewesen.

Ist es ein Armutszeugnis für das Unternehmen oder will der SPÖ-nahe Vorstandsvorsitzende der ÖBB Holding AG, Christian Kern, bezüglich Schäden, die durch Flüchtlingstransporte entstanden sind, nichts ausplaudern? Das Thema scheint zu sensibel und möglicherweise will man Vorfälle auch vertuschen, seit der Chefredakteur der steirischen Kronen Zeitung, Christoph Biró, über das Verhalten mancher Zuwanderer in Zügen in seinem Kommentar schrieb:

Da schlitzen Afghanen in den ÖBB-Waggons die Sitze auf und verrichten nicht nur ihre Notdurft. „Da sitzen wir nicht!“, sagen sie, „da sind ja Christen draufgesessen!“

Biró musste für diese Zeilen harte Kritik einstecken, auch vom Presserat, sodass er sich für einige Zeit sogar aus der Redaktion freiwillig zurückzog. Ob der Journalist mit seiner Beschreibung ins Schwarze traf, wird man nicht erfahren, solange die ÖBB sogar bei offiziellen Anfragen des Parlaments anscheinend eine Mauer des Schweigens aufziehen.

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