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3. Dezember 2015 / 16:10 Uhr

Obdachloser urinierte im Rettungswagen

Ein Obdachloser soll von Berufsrettern geschlagen worden sein, veröffentlichte die Kronen Zeitung vor Kurzem in Anlehnung an einen Bericht von Wien Heute. Laut Wien heute wurde die Berufsrettung gerufen, da ein scheinbar betrunkener Obdachloser bewegungslos vorgefunden worden war. Dem Mann soll daraufhin ins Gesicht geschlagen worden sein. Nach Bekanntwerden des Vorfalls wurden beide Mitarbeiter vom Dienst abgezogen und mit sofortiger Wirkung entlassen, eine Anzeige folgte.

Obdachloser ist angeblich amtsbekannt

Was allerdings nicht erwähnt wurde ist, dass besagter Obdachloser rettungsintern amtsbekannt sei und somit keineswegs ganz unschuldig sein dürfte. Mehrere Sanitäter, die nicht genannt werden möchten, wandten sich an Unzensuriert.at und berichteten aus ihrer Sicht. Immer wieder sei es wegen dem Obdachlosen zu Rettungseinsätzen gekommen, die nicht immer ganz reibungslos abgelaufen sein sollen. Der Obdachlose soll im betrunkenen Zustand nicht nur handgreiflich geworden sein, sondern auch randaliert haben. Er soll auch öfters erbrochen haben und sogar einmal im Zuge eines Einsatzes im Rettungswagen uriniert haben. Die Einsatzkräfte hätten stets die Nerven behalten müssen.

AUF-Obmann kritisiert Vorverurteilung

Unzensuriert.at fragte offiziell bei Thomas Berl, dem Vorsitzenden bei der AUF-Berufsrettung, nach. Inwieweit die Vorwürfe gegen den Obdachlosen stimmen, wollte Berl mit Verweis auf das Dienstgeheimnis nicht bestätigen. „Ich will den Vorfall nicht beschönigen. Schwarze Schafe kann es überall geben", stellte Berl klar. "Dennoch kritisiere ich die Vorverurteilung, die nun über die Medien stattfindet! So etwas ist vollkommen unangebracht!“ Außerdem sei die AUF-Personalvertretung über die Entlassungen nicht informiert worden, wundert sich Berl.

Wo bleibt der Aufschrei, wenn Sanitäter attackiert werden?

Berl hat übrigens in seiner jahrzehntelangen Berufserfahrung einiges ertragen müssen. Im Zuge eines Rettungseinsatzes schlug ihm ein Patient sogar mit der Faust ins Gesicht. Eine Anzeige wurde erstattet, die Staatsanwalt stellte allerdings das Verfahren ein. Berl stellvertretend für alle Mitarbeiter: "Wo bleibt der Aufschrei in den Medien, wenn Rettungssanitäter beschimpft, bespuckt oder geschlagen werden? Das ist kein Seltenheitsfall!" Durch solche Berichterstattungen in diversen Medien würde man die Sanitäter für vogelfrei erklären. Jeder könnte behaupten, er sei von Sanitätern geschlagen worden.

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