Zu einem unkonventionellen Rechtsweg hat sich die argentinische Regierung in Bueons Aires in ihrem Kampf gegen die US-Hedgefonds und die eigene Staatspleite entschlossen. Argentinien hat den Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag angerufen, da es seine staatliche Souveränität durch Entscheidungen von US-Richtern über finanzielle Forderungen der amerikanischen Hedgefonds verletzt sieht.
US-Richter hatten zuletzt dem Staat Argentinien verboten, andere Gläubiger zu bedienen, solange die Forderungen der Hedgefonds über eine Gesamtsumme von 1,5 Milliarden Dollar nicht zur Gänze beglichen werden. Dies trieb die Regierung in Buenos Aires in eine sogenannte „technische Pleite“. Seitdem eskaliert der Streit zwischen dem Schuldner Argentinien und den Hedgefonds.
Argentinien wurde von USA in die Staatspleite gezwungen
Der ökonomische Treppenwitz der Angelegenheit ist, dass Argentinien zwar zahlungswillig und auch „flüssig“ ist, die US-Richter aber durch ihren Fokus auf die Befriedigung der US-Hedgefonds eine Begleichung anderer Schulden verhindern. Diese „technische Pleite“ kennt im Resultat eigentlich nur Verlierer, da nun keiner der argentinischen Geldgeber finanziell bedient werden kann. Gleichzeitig haben die US-Ratingagenturen Standard & Poor s und Fitch die Situation als Pleitefall eingestuft.
Dieser jüngste Fall eines US-Entscheidungskartells zu Lasten eines Dritten bestärkt die wachsende Unzufriedenheit mit der Wirtschaftshegemonie der USA rund um die gesamte Erdkugel. Der Fall Argentinien ist neues Wasser auf die Mühlen der BRICS-Staaten und ihrer Initiative einer alternativen Weltbank, die den Einfluss von USA und Weltwährung Dollar zurückdrängt.