Die in Spanien bereits eingeführte Sparbuchsteuer könnte sehr bald auch die deutschen Anleger treffen. Wie der Ökonom Max Otte, Wirtschaftsprofessor an der Karl-Franzens-Universität Graz, gegenüber den Deutschen Wirtschaftnachrichten äußerte, stehe eine solche Steuer den deutschen Sparern bald ins Haus, wenn sich nicht gravierende Änderungen in der Banken- und Finanzpolitik ergeben würden. Schon jetzt sieht Wirtschaftsprofessor Otte eine deutliche Umverteilung zu Lasten der Sparer und damit des Mittelstandes:
Hier geht’s darum, dass tatsächlich zum ersten Mal das, was wir alle schon vor fünf, sechs, sieben Jahren befürchtet haben, nämlich die Enteignung der Sparer, offen und flagrant von einer kleinen Gruppe probiert wird. Hier geht’s darum die Sparer zu belasten, um damit andere Dinge zu bezahlen, zum Beispiel insgesamt fehlende Staatsfinanzen. Das ist eine Umverteilung von den Sparern zu anderen Sektoren. Und das haben wir schon seit bald sieben Jahren in Form der Finanzrepression, also etwas versteckter. Die Guthaben-Zinsen liegen deutlich unter der tatsächlichen Inflation, wenn man die Inflation richtig rechnet.
Schäuble hat vor den Lobbyisten völlig kapituliert
Wenig optimistisch zeigt sich der Ökonom Otte auch bei der Bewertung der Rolle des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble (CDU) als einem Hüter der Interessen deutscher Anleger. Deshalb scheint eine Sparbuchsteuer für den deutschen Mittelstand in greifbare Nähe zu rücken:
Auch in Deutschland ist mittlerweile nichts mehr unmöglich, gerade bei Leuten wie Schäuble, die völlig kapituliert haben vor den Lobbys und dem ausländischen Konsens und überhaupt keine deutschen Interessen mehr vertreten.
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