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22. Juni 2014 / 09:05 Uhr

Ganze Mädchenklasse in Schweden genitalverstümmelt

Unvorstellbar für eine zivilisierte und vernunftbegabte Gesellschaft und doch alltäglich, auch in Europa und einem ihrer wohlhabendsten Länder: die Genitalverstümmelung an Frauen. In der schwedischen Stadt Norrköping wurde kürzlich ein Fall bekannt, bei dem 28 von 30 Schülerinnen in einer Klasse beschnitten waren.

Handlung unter Strafe gestellt

Die Behörden weisen immer wieder darauf hin, dass die Beschneidung von Mädchen in Europa mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren bedroht wird. Trotzdem schrecken die Eltern von minderjährigen Mädchen nicht davor zurück, ihre eigenen Kinder unerträglichen Qualen auszusetzen. Das alles unter dem Deckmantel der Tradition und enormem sozialen Druck von Gleichgesinnten. Großteils werden diese Beschneidungen auf dem afrikanischen Kontinent vorgenommen. So haben auch die 28 Mädchen aus der schwedischen Schule Migrationshintergrund.

Im Glauben, damit bessere hygienische Bedingungen zu schaffen, werden die äußeren Genitalien, oftmals mit rostigen oder stumpfen Utensilien abgeschnitten. Die Wunden entzünden sich in vielen Fällen und es treten schwerwiegende Komplikationen auf. Auch mit dem Hintergrund ehemaliger Wüstenvölker, die diese Methode als hygienisch empfunden haben, war dieser Vorgang niemals gerechtfertigt, da durch die Entfernung der äußeren Intimbereiche viel eher Entzündungen und Infektionen auftreten können. Eine Geburt kann sogar tödlich verlaufen.

Hohe Zahl an Betroffenen in ganz Europa

Was sich wie steinzeitliches Verhalten und Gebräuche aus fernen Ländern anhört, geschieht aber mitten in Europa. So haben etwa Schulärzte in der schwedischen Stadt Norrköping eine Klasse entdeckt, in der bis auf zwei Ausnahmen, alle Kinder Genitalverstümmelt waren.  Laut Ergebnissen der EU-Kommission sind auch in den restlichen europäischen Ländern etwa 500.000 Frauen Opfer der blutigen Praxis. In Österreich dürfte sich die Zahl der Frauen und Mädchen, die einer solchen Behandlung unterzogen wurden, auf etwa 8.000 belaufen.

Jener Fall ist der bisher bedeutendste seiner Art in Schweden. Allein in Norrköping wurden seit März offenbar 60 Fälle an Genitalverstümmelung aufgedeckt. Nun soll eine groß angelegte Info-Kampagne für Zuwanderer aus einschlägigen Ländern erfolgen. In Österreich ist diese Praxis und auch allein die Zustimmung dazu seit 2001 verboten und unter Strafe gestellt.  Ebenfalls ist seit 2012 auch eine im Ausland stattgefundene Beschneidung strafrechtlich verfolgbar.

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