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10. Mai 2014 / 22:07 Uhr

Linke Demonstration zum 8. Mai stört Anrainer

Donnerstagnachmittag, der 8. Mai in Wien. Ungewöhnlich viele Polizisten sind bereits zu Mittag im achten Bezirk unterwegs und bauen vor diversen Häusern schwere Tretgitter auf. Spätestens seit dem 2. Akademikerball wissen die Wiener auch, wozu diese Absperrungen gut sind. Insbesondere die radikale Linke feiert diesen Tag als “Tag der Befreiung”. An diesem Tag sollte wieder eine linke Demonstration durch Wien ziehen, um den 8. Mai als Hasstag gegen “rechtes Gedankengut” umzufunktionieren.

Linksextremisten-Demo: Laut aber wenig

??Seit das Bundesheer mit einer Mahnwache und die Philharmoniker mit einem Konzert auf dem Heldenplatz von der Politik bestimmt wurden, die staatlichen Festlichkeiten zu untermalen, sind die bisherigen traditionellen und würdigen Gedenkveranstaltungen der Korporatonen von diesem Ort verbannt. Kranzniederlegungen von Seiten der Burschenschaften am Heldenplatz finden dort nicht mehr statt. Einen Grund, mit einer lauten Demonstration durch die Straßen zu ziehen, brauchen die Anhänger von Hochschulvereinigungen wie der Verband Sozialistischer Studenten (VSStÖ) oder deren grünes Gegenstück GRAS aber offenbar ohnehin nicht.

Gegen 18 Uhr marschierte der Demozug von der Universität weg und schlug eine Route in Richtung achter Bezirk ein. Dorthin, wo sich viele der Korporationshäuser von Verbindungen befinden, aber auch das Landesgericht, das von diesem Personenkreis seit der Verhaftung von Josef, einem maßgeblichen Randalierer am Tag des Akademikerballs, als Hassobjekt gesehen wird.

Während diverse linksextremistische Internetseiten von mehr als tausend Demonstranten wissen wollen und Sprechchöre, Trommelvereine und hysterische Lautsprecherstimmen durch die Straßen ziehen, haben Redaktionsmitglieder von Unzensuriert.at eine erste Bestandaufnahme aus der Nähe gewagt und mussten feststellen, dass die großräumig von der Polizei begleitete Versammlung nicht einmal annähernd zweihundert Personen umfasst hat. 

Ablehnung aus der Bevölkerung

Als die Sprechchöre bei Burschenschafterhäusern vorbeizogen, wurden sie von Antifa-Aktivistin Natascha Strobl per Lautsprecher auf einem voranfahrenden weißen Wagen darüber informiert, welche böse Personen wohl hier ihr Vereinsheim hätten und heizte die Menschenmasse auf. Während die linken Kundgebungsteilnehmer, darunter auch Frauen mit Kleinst- und Kleinkindern, mit Bierdosen in der Hand, Transparente vor sich hertrugen, teilten am Ende des Zuges Menschen mit langen Rastahaaren Informationsblätter über den 8. Mai aus, wie er sich aus ihrer Sicht zu gestalten habe und warum sich dafür eine Sambatanz-Widerstandsgruppe formiert hat. Dort ist zu lesen, dass diese Gruppierung ihre Samba-Rhythmen einsetzt, “um gesellschaftliche Kämpfe gegen Faschismus, Rassismus, Homo- und Transphobie, Sexismus, Kapitalismus, Nationalismus, Militarismus, Antisemitismus, Islamophobie, Diskriminierungs- und Herrschaftsformen” zu unterstützen. 

Die Liste für Demonstrationsgründe scheint gar nicht enden zu wollen. Die Anrainer und vor allem Lokalbesitzer sehen diesem Treiben aber nicht mehr so entspannt wie früher entgegen. Seit der Verwüstung der Innenstadt im Jänner, hat sich die Haltung gegenüber den Störenfrieden geändert. Viele stehen vor ihren Häusern, Geschäften und Restaurants und machen von dem Zug Fotos, um im Falle des Falles Beweise zu haben, wie uns ein Wirtshausbesitzer erklärt. Die stark präsente Polizei fährt mit einem Kamerawagen vor dem Zug her, alarmiert durch die Vorfälle vor wenigen Monaten. Aus dem Funkgerät eines Polizisten am Gehsteig, dringt die Informationen, dass wohl ein Müllcontainer ein paar Straßen weiter angezündet worden sei. Er steigt auf sein Motorrad, die Täter kennt man nicht.

Eine flaue Party

Nach etwa zwei Stunden, endet der Umzug vor dem alten AKH im neunten Bezirk, um in eine After-Demo-Party überzugehen. Noch einige Straßen weiter kann man das sozialistische Lied, die “Internationale” vernehmen und die Chöre verlieren sich in dem nunmehrigen Universitätsgelände. Gegen 23 Uhr befindet sich im Hinterhof des ÖH-Büros, welches sich schon wochenlang auf den großen Ansturm vorbereitet hat, nur noch eine kleine, aber laute Gruppierung, welche hemmungslos das vermeintliche Fest der Freude feiert.

Eine junge Studentin der Philosophie, Yasmin aus Köln, wartet mit ihrem Freund vor den Toiletten und unterhält sich über die Unnötigkeit von Grenzen und die mäßig erfolgreiche Demo. Mehr “Action” haben sie sich erwartet. Der Geruch von sehr grünem Tabak liegt in der Luft und gesangslose Basstöne dröhnen durch die Luft bis an die Alserstraße. Ein genervter Anrainer informiert die Polizei, die Nacht scheint für das kleine Partyvölkchen aber noch lange nicht vorbei zu sein. Die Aufstellung, welche Kosten dabei für den Steuerzahler angefallen sind, darf mit Spannung erwartet werden.

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