Die EU-Wahl am 25. Mai 2014 könnte die griechischen Sozialisten an den Rand ihrer politischen Existenz bringen. Nur noch sieben Prozent der Griechen wollen bei den Europawahlen der PASOK unter Führung von Evangelos Venizelos ihre Stimme geben. Nach anderen Umfragen liegen sie sogar nur noch bei 4 bis 5 Prozent. Damit kommt die PASOK nur noch auf den fünften Platz. Derzeitiger Favorit der Griechen bei der EU-Wahl ist die linke Syriza (22,5 Prozent), gefolgt von der christdemokratischen Nea Dimkoratia (20,5 Prozent) unter Ministerpräsident Antonis Samaras, der rechten Goldenen Morgenröte (9 Prozent) und der linksliberalen Initiative To Potami (Der Fluss) mit sieben Prozent. Es folgen die Kommunisten mit 6,5 Prozent, die Grünen mit vier Prozent und die Demokratische Linke mit drei Prozent. Sollte die Wahlumfragen tatsächlich zutreffen, dann wird die einstige langjährige führende sozialistische Regierungspartei PASOK endgültig zur Kleinpartei absteigen.
Schwere Niederlage im Jahr 2012
Bereits 2012 war die PASOK durch den Wähler schwer abgestraft worden. Sie verlor damals über 70 Prozent ihrer Stimmen und stürzte von 43,94 Prozent auf 12,28 Prozent ab. Seither gibt es immer wieder Abspaltungstendenzen innerhalb der Partei, die bei der EU-Wahl gar nicht unter ihrem traditionellen Namen antritt, sondern sich als Liste Elia (Olivenbaum) präsentiert. Wie die Umfragen zeigen, nützt das jedoch auch nichts, da die Wähler den Roten in Griechenland nicht mehr über den Weg trauen. Die Griechen verzeihen der PASOK offensichtlich die zahlreichen “politischen Baustellen”, die sie hinterlassen hat, nicht mehr. Das betrifft nicht nur die rigorose Sparpolitik, die auf auf Druck des IWF und der EU betrieben wurde, sondern auch die nach wie vor korrupte Klientelpolitik der alten Parteien, die die Griechen satt haben.
